Anhörung vor dem Amtsgericht Insolvenzverfahren des KFC steht kurz vor dem Abschluss

Krefeld · Am Freitag gab es nochmals eine Anhörung, am 6. Januar will das Amtsgericht Krefeld die Akte endgültig schließen. Die wirtschaftliche Situation der Uerdinger ist stabil, der Zuschauerrückgang wurde einkalkuliert.

 Christoph Lenz (links und seine Vorstandskollegen Sven Hartmann, Damien Raths und Andreas Scholten.

Christoph Lenz (links und seine Vorstandskollegen Sven Hartmann, Damien Raths und Andreas Scholten.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Es ist alles eine Nummer kleiner und es geht geradezu harmonisch zu. Als am 6. Mai im Amtsgericht um die Zustimmung der Gläubiger im Insolvenzverfahren der KFC Uerdingen Fußball GmbH geworben wurde, waren mehr als ein halbes Dutzend von ihnen gekommen. Das Unternehmen hatte in den zurückliegenden Monaten rund 9,9 Millionen Euro an Verbindlichkeiten angehäuft.

Diesmal steht die Anhörung im Insolvenzverfahren des Vereins an, der im Sommer den Antrag stellen musste, weil er in den Strudel der Finanzmisere der GmbH geraten war. Der Schuldenberg ist allerdings deutlich kleiner und das Interesse ebenfalls. Rund 600.000 Euro betragen die Verbindlichkeiten, die der Verein nicht bedienen konnte. Lediglich ein Gläubiger ist gekommen, zudem Vorstandsmitglied Christoph Lenz. So reicht der kleine Saal H 216 denn aus, neben dem Luftfilter bietet er genügend Raum, um Abstand zu wahren.

„Ich bin auch überrascht, dass so wenige gekommen sind“, sagt Christoph Lenz nach der halbstündigen Anhörung. Dabei ging es darum, den Abschluss des Insolvenzverfahrens am 6. Januar 2022 optimal vorzubereiten. Vor allem zwei Fragen galt es zu beantworten: Soll der Verein fortgeführt werden? Wird der Insolvenzplan erfolgreich umgesetzt? Beide Fragen wurden positiv beantwortet.

Es war aber nicht das erste Mal, dass Christoph Lenz überrascht ist, seit er im Sommer Vorstandsmitglied wurde. Der bei einem Energieversorgungsunternehmen angestellte Krefelder nennt ein Beispiel und plaudert dabei aus dem Nähkästchen: „Als wir im Sommer die Verbindlichkeiten aufgelistet haben, machte ein Gläubiger eine fünfstellige Summe geltend. Jetzt ist sie nur noch dreistellig.“ Allerdings sei das eine Ausnahme. „Unser Ziel war es immer, eine einvernehmliche Lösung zu finden“, sagt Lenz, der dem Verein seit fast zwei Jahrzehnten angehört. „Das war auch in vielen Fällen möglich, aber eben nicht in allen.“

Bis zum 6. Januar hat der Insolvenzverwalter beim KFC noch das Sagen, so lange bedarf es bei jeder Ausgabe der dargelegten Gegenfinanzierung und seiner Zustimmung. „An unserer defensiven, konservativen Etatplanung wird sich auch nichts ändern, wenn das Insolvenzverfahren abgeschlossen ist“, kündigt Lenz an. Die derzeitige finanzielle Situation sei nicht grandios, aber liege im Plan. „Dass die Zuschauerzahlen im Saisonverlauf abschmelzen, hatten wir eingeplant. Schließlich weiß und wusste auch niemand, welche Auflagen es wegen der Pandemie gibt. Daher waren wir sehr vorsichtig.“ Ähnlich sieht es im Sponsorenbereich aus: „Was im Laufe der Jahre zerstört wurde, lässt sich nun einmal nicht in sechs Wochen reparieren.“

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