Kein Training in der Grotenburg Stadtspitze düpiert den KFC Uerdingen

Meinung | Krefeld · Nach vier Jahren kehrt der KFC Uerdingen in die Grotenburg zurück. Die Mannschaft wollte dort vorher einmal trainieren. Die Stadt forderte dafür eine Miete, die Trainer Alexander Voigt als „Mondpreis“ und frech bezeichnet.

 Dem Wunsch nach einer Trainingseinheit begegnete die Stadt mit einer Mietforderung.

Dem Wunsch nach einer Trainingseinheit begegnete die Stadt mit einer Mietforderung.

Foto: Thoms Schulze/Thomas Schulze

International ist es vorgeschrieben, dass Gäste im Stadion trainieren dürfen. National ist es beinahe selbstverständlich, der Gastmannschaft das Eis oder den Rasen für eine Trainingseinheit zur Verfügung zu stellen. Aber in Krefeld mangelt es an eigentlich selbstverständlichen Gepflogenheiten.

Dass die Stadt Krefeld überhaupt auf die Idee kommt, der Bitte des KFC Uerdingen, zweimal in der Grotenburg trainieren zu dürfen, mit einer Mietforderung zu begegnen, ist schon eine Frechheit – und wenn sie nur fünf Euro verlangt hätte. Ein solches Verhalten ist fies in Anbetracht der Tatsache, dass der Verein fast vier Jahre in seiner Heimatstadt nicht spielen konnte und für rund fünf Millionen Euro Stadien in anderen Städten für seine Heimspiele mieten musste; in Anbetracht dessen, dass nun auf einer Baustelle gekickt werden muss, wo die Zuschauerzahl auf 2.000 beschränkt ist. Oberbürgermeister Frank Meyer und Stadtdirektor Markus Schön, die die Sanierung der Grotenburg zur Chefsache erklärt haben und gescheitert sind, müssen sich fragen lassen, ob ihr Herz wirklich so für den Fußball schlägt, wie sie öffentlich beteuern.

Das Gefühl von Trainer Alexander Voigt und dem Verein, in der Stadt nicht willkommen zu sein, ist weder irrational, noch Gefühlsduselei. Es ist begründet und nachvollziehbar. Der KFC Uerdingen ist weiterhin das Stiefkind der Stadt. Die notwendige Liebe und Zuneigung erhält der Traditionsverein von seinen Fans: 2.000 werden den KFC trotz des Abstiegs heute feiern.

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