0:3-Niederlage bei Preußen Münster Leistungssteigerung reicht dem KFC Uerdingen nicht

Münster · Der KFC Uerdingen kann Preußen Münster beim Marsch in Richtung Dritte Liga nicht aufhalten. Die Mannschaft von Trainer Alexander Voigt verliert vor 11.081 Zuschauern trotz deutlicher Leistungssteigerung mit 0:3.

 Nach einem Kopfball von Gerrit Wegkamp tanzte der Ball auf der Latte des KFC-Kasten, doch hätte der Treffer wegen Abseits nicht gezählt.

Nach einem Kopfball von Gerrit Wegkamp tanzte der Ball auf der Latte des KFC-Kasten, doch hätte der Treffer wegen Abseits nicht gezählt.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Stefan Brauer

Für den Absteiger KFC Uerdingen war es der letzte große Fußballabend für wahrscheinlich lange Zeit, während Preußen Münster vom sofortigen Wiederaufstieg in die Dritte Liga träumen darf. Allerdings hatte der Tabellenführer der Regionalliga mit den Gästen mehr arbeitet, als er nach der frühen Führung gehofft hatte. Am Ende setzten sich die Gastgeber allerdings verdient mit 3:0 (1:0) durch. Für den KFC war es die vierte Niederlage in Folge.

Es sprach überhaupt nichts für den KFC Uerdingen. Nachdem die Mannschaft sich nach der Winterpause kontinuierlich gesteigert, sogar ansehnlich gespielt und gepunktet hatte, hatte das Team zuletzt einen fürchterlichen Einbruch erlebt. Wer wollte da auch nur einen Pfifferling für den Absteiger geben, der beim Drittliga-Aspiranten auf verlorenem Posten schien. Es passte ins Bild, dass der Mannschaftsbus – am Freitag Nachmittag aber nicht völlig unerwartet – im Stau stand und erst 70 Minuten vor dem Anpfiff am Stadion vorfuhr. Entsprechend optimistisch waren die Preußen-Fans, von denen einer prognostizierte: „Die werden heute weggeballert.“

Wie in der Tabelle so trennen die beiden Vereine auch in puncto Infrastruktur derzeit Welten. Das Stadion in Münster wird gerade nicht nur auf Drittligatauglichkeit getrimmt, sondern modernisiert, so dass nicht nur Rasen und Sitzplätze den Anforderungen genügen, sondern auch die VIP- und Businessräume zweitligareif sind. All das sollte sich auf dem Rasen widerspiegeln und die Stimmung der über 11.000 Preußen-Fans war schon vor dem Anpfiff geradezu euphorisch.

KFC-Trainer Alexander Voigt hatte seine Anfangsformation gegenüber dem 0:4 gegen den VfB Homberg auf zwei Positionen geändert: für A-Junior Brandon Do spielte Noe Baba in der Verteidigung und für Jonathan Canto kam Tom Faldung im defensiven Mittelfeld zum Einsatz. So wollte der Coach zunächst einmal für etwas mehr Stabilität sorgen. Der Plan ging allerdings nicht auf, zu groß war der Druck von Anpfiff an. Und so zappelte der Ball nach exakt 137 Sekunden erstmals im Netz. Im Hinspiel hatte der KFC den entscheidenden Treffer beim 0:1 allerdings noch einige Sekunden schneller kassiert. Diesmal kam Alexander Langlitz aus zehn Metern frei zum Schuss und er ließ sich die Chance nicht entgehen.

Die Weichen waren früh gestellt, alles schien nach Plan zu laufen für den Spitzenreiter, der etwas für sein Torverhältnis zu tun, um sich gegenüber Verfolger Rot-Weiss Essen in eine noch bessere Position zu bringen. Doch die Blau-Roten stabilisierten sich und hatten durch Levan Kenia sogar die Möglichkeit auszugleichen, doch ging sein Schuss am linken Pfosten vorbei. So war es nach der stürmischen Anfangsphase der Gastgeber ein ausgeglichenes Spiel bei leichter optischer Überlegenheit des Favoriten.

Nach dem Wechsel gehörte die Anfangsphase sogar den Uerdingern, die immer stärker und selbstbewusster wurden. Doch ausgerechnet in dieser Phase kassierten sie einen ganz bitteren Gegentreffer, der den K.o.. bedeutete. Ein harmloses, aber abgefälschtes Schüsschen von Henok Teklab kullerte in der 54. Minute ins lange Eck. Es war das Glück des ansonsten tüchtigen Spitzenreiters. Fortan fiel ihm wieder vieles leichter und als ein Freistoß von Manuel Pulido (74.) den Weg ins lange Eck fand, begann die Siegesfeier.

Der Sieg der Münsteraner war natürlich verdient, die für die Uerdinger zu strak waren. Dem KFC bleiben nun noch zwei Spiele zu einem versöhnlichen Saisonabschluss: in einer Woche gegen den FC Schalke 04 II und acht Tage später beim SV Lippstadt.

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