Nach dem 1:1 beim TSV Meerbusch Trainer Alexander Voigt kritisiert die Nörgler

Krefeld · Die Uerdinger spielen beim TSV Meerbusch 1:1. Ist das ein gutes Resultat oder ist der eine Punkt zu wenig? Die Einschätzungen sind recht unterschiedlich. Trainer Alexander Voigt ist zufrieden und zeigt wenig Verständnis für jene, die es nicht sind.

 Der Uerdinger Levan Kenia, den hier Yasar Emin Uzun vom TSV Meerbusch stoppen will, sorgte mit seinem Schuss in den Winkel für den verdienten Ausgleich.

Der Uerdinger Levan Kenia, den hier Yasar Emin Uzun vom TSV Meerbusch stoppen will, sorgte mit seinem Schuss in den Winkel für den verdienten Ausgleich.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Stefan Brauer

Wie groß der Druck für Trainer Alexander Voigt und seine Mannschaft auf der einen Seite ist und wie hoch die Erwartungen auf der anderen Seite sind, wurde nach dem 1:1 des KFC Uerdingen beim TSV Meerbusch deutlich. „Ich glaube, dass es am Ende ein gerechtes Unentschieden ist“, sagte er. „Beide Mannschaften haben sich nichts geschenkt, es war ein umkämpftes Spiel, in dem vieles auf ein 0:0 hindeutete. Nach dem Rückstand hat meine Mannschaft eine gute Reaktion gezeigt, machen schnell das 1:1 und sind am Ende dem möglichen Siegtreffer näher. Aber das wäre wohl zuviel des Guten gewesen. Mit dem einen Punkt kann ich sehr, sehr gut leben.“

Der treffenden Analyse des Trainers folgte eine wenig verständnisvoller Hinweis an all jene, die mit dem Unentschieden nicht zufrieden waren. „Es gibt drei Möglichkeiten im Fußball: nicht nur Sieg und Niederlage, sondern auch Unentschieden“, rechnete Voigt den Kritikern vor, nachdem einige Fans nach dem Abpfiff ihren Unmut geäußert hatten. „Hier werden auch andere noch Federn lassen. Wir nehmen heute den einen Punkt gerne mit. Ich habe keine Lust auf das Spielchen, bei dem es heitß: wenn wir gewinnen, ist alles super; wenn wir verlieren, ist alles scheiße. Da bin ich nicht der Typ für.“

Voigt hat recht, wenn er eine differenzierte Betrachtungsweise fordert. Die kann er aber nicht vom Anhang in der Kurve nach dem Schlusspfiff erwarten, weshalb derartige Diskussionen grundsätzliche in Frage gestellt gehören. Auf der anderen Seite ist der von den Fans gelebte Erfolgshunger vorbildlich, der Umgang mit Enttäuschung weniger.

Aber wie sind das Resultat in Meerbusch und die Situation nach dem ersten Saisonviertel einzuschätzen? Erneut war das Auftreten des KFC in der ersten Halbzeit zwar defensiv kontrolliert, aber offensiv zu lethargisch, zu wenig bissig. Erst nach dem Rückstand zeigte die Mannschaft jene Dominanz und Galligkeit, die von Beginn an erwünscht ist. Entsprechend war es erneut eine Leistung mit Licht und Schatten. „Für den Anspruch, den wir haben, sind es zwei verlorene Punkte, aber das müssen wir jetzt akzeptieren“, räumte Torhüter Robin Udegbe ein. „Wir haben es in der ersten Halbzeit verpennt.“ Das Unentschieden in Meerbusch ist passabel, denn es ist ein Punktgewinn auswärts, bei einem guten Gegner mit dem erfolgreichsten Angriff der Liga. Zugleich wurde die Chance vertan, Boden auf die Spitze wettzumachen. Mit dem einen Punkt in Meerbusch ließe sich sehr gut leben, wen sich die Mannschaft nicht die Heimniederlagen gegen TVD Velbert (1:4) und Union Nettetal (2:3) geleistet hätte. Diese Punkte fehlen und müssen nun woanders, auch unplanmäßig, eingefahren werden. Der Druck ist da.

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