Zwölf von 25 Spielern Das Gerüst des KFC Uerdingen steht

Analyse | Krefeld · In zwölf Tagen ist Trainingsauftakt. Bislang haben die Uerdinger zwölf Spieler unter Vertrag, die Hälfte des Kaders. Trainer Alexander Voigt ist damit nicht zufrieden, Teamchef Heiner Essingholt schon. Dafür gibt es mehrere Gründe.

 Kevin Weggen (links) und Leon Augusto könnten in der kommenden Saison Mannschaftskameraden werden.

Kevin Weggen (links) und Leon Augusto könnten in der kommenden Saison Mannschaftskameraden werden.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Oliver Kaelke

Beim Trainingsauftakt möchte jeder Trainer seinen Kader komplett haben – auch Alexander Voigt. Das ist verständlich, denn die Vorbereitung wird benötigt, um beim Meisterschaftsauftakt nicht nur fit, sondern auch eingespielt, eine Mannschaft zu sein. Allerdings ist das immer seltener der Fall da die Transferperiode bis zum 1. September geht. So ist es verständlich, dass Heiner Essigholt, der Teamchef des KFC Uerdingen, entspannt bleibt und sagt: „Es kommen noch genug interessante Spieler auf den Markt.“ Aber es ist noch aus einem anderen Grund unangebracht, zwölf Tage vor dem Trainingsauftakt Alarm zu schlagen, weil erst die Hälfte des Kaders beisammen ist: Das Gerüst, die Achse steht. „Natürlich benötigt man für bestimmte, entscheidende Positionen Führungsspieler“, sagt Uwe Klein, der drei Jahrzehnte im Profifußball als Trainer, Scout und Kaderplaner tätig ist. „Sie müssen junge Spieler führen und der Mannschaft Stabilität geben.“ Wir nehmen den bisherigen Kader unter die Pupe.

Tor Robin Udegbe ist die Nummer eins des KFC. Der 31 Jahre alte Torhüter wird einer der Führungsspieler sein. Er hat 244 Regionalligaspiele absolviert, spielte von 2013 bis 2015 bereits für die Blau-Roten, zuletzt für den SV Straelen und arbeitet als Sportpsycholge. Offen ist, wer hinter ihm die Nummern zwei und drei werden. Allerdings dürften dies Talente sein, die bereit sind, während ihrer Lehrjahre auf den Bank Platz zu nehmen.

Abwehr Eine Viererkette haben die Uerdinger unter Vertrag. Neben dem bisherigen Kapitän Leonel Kadiata gehören ihr Vedra Beric, Babacar M‘Bengue und Yaman Hasal an. Der 28 Jahre alte Kadiata (7 Drittliga-, 79 Regionalligaspiele) ist gesetzt. Ähnliches gilt auch für Babacar M‘Bengue (72 Regionalligaspiele). Der 30 Jahre alte gebürtige Düsseldorfer, der von VfB Homberg kommt, erlitt jedoch im November einen Kreuzbandriss und muss nun einen neuen Anlauf nehmen. Der 25 Jahre alte Kroate Vedran Beric (49) kommt vom SV Straelen. Zum Shootingstar könnte Yaman Hasal werden. Der erst 19-Jährige konnte sich in der zweiten türkischen Liga nicht durchsetzen und kommt vom FC Remscheid.

Mittelfeld Ein Trio ist bislang unter Vertrag: Pascale Talarski, Kevin Weggen und Maximilian Funk. Der 28 Jahre alte Talarski (154) kommt vom VfB Homberg und spielt im offensiven Mittelfeld. Der gleichaltrige Kevin Weggen (85) kommt vom FC Wegberg-Beeck und übernimmt hier den defensiven Part. Das Duo scheint gesetzt. Max Funk (43) vom SV Straeelen ist fünf Jahre jünger und ebenfalls eher defensiv ausgerichtet.

Angriff Vom Papier her scheint hier das Trio Shun Terada, Maik Odenthal und Alexander Lipinski gesetzt, hinzu kommt Younes Mouadden. Der 28 Jahre alte Japaner Terada hat 86 Regionalligaspielen 26 mal getroffen und auch zuletzt in Uerdingen Torjägerqualitäten nachgewiesen. Der 29 Jahre alte Odenthal kommt von Rot-Weiß Oberhausen und bringt Erfahrung aus 15 Drittliga- und 227 Regionalligaspielen mit. Den 26 Jahre alten Lipinski (129) bringt Essingholt vom 1. FC Bocholt mit. Dem Trio Druck machen und für Schwung sorgen soll der 21 Jahre alte Mouadden (36) vom 1. FC Kleve.

Fazit Der KFC hat eine klare Nummer eins und in allen Mannschaftsteilen erfahrene Spieler, die Qualität nachgewiesen haben. Das Mittelfeld ist noch etwas dünn besetzt, doch liegen Levan Kenia, Leon Augusto und Tom Fladung Angeboten zur Vertragsverlängerung vor. Zudem sollen noch Talente hinzu kommen. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass es einen Kampf um die Plätze geben wird. Das ist eine gute Voraussetzung. Allerdings muss es Trainer Alexander Voigt erneut gelingen, ein Team zu formen und den Zusammenhalt zu festigen.

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