Zu Gast beim Wuppertaler SV Tim Brdaric fällt beim KFC Uerdingen aus

Krefeld · Der Defensivspieler klagt über Halsschmerzen. Doch die Uerdinger sind am Samstag mit oder ohne ihn beim Wuppertaler SV in der Rolle des Außenseiters. Die beiden Traditionsvereine verbindet übrigens eine Menge.

 Tim Brdaric, der hier von drei Aachnern verfolgt wird, fällt wahrscheinlich wegen einer Mandelentzündung aus.

Tim Brdaric, der hier von drei Aachnern verfolgt wird, fällt wahrscheinlich wegen einer Mandelentzündung aus.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Oliver Kaelke

Die beiden Vereine verbindet viel. Wuppertal und Uerdingen haben früher mal in der Bundesliga gespielt. Es sind zwei Traditionsvereine beide haben die Vereinsfarben blau-rot. Sie sind in mittelgroßen Städten beheimatet und verfügen eigentlich über ein großes Potenzial. Beide Kommunen haben die Stadien, die jeweils am Zoo gelegen sind, nicht so erhalten, wie es wünschenswert wäre. Und die beiden Vereine rennen bei der lokalen Wirtschaft nicht gerade offene Türen ein. Gäbe es in Wuppertal nicht Friedhelm Runge, der den WSV seit Jahrzehnten großzügig unterstützt und fördert, wäre der Klub vielleicht nicht einmal mehr in der Regionalliga.

Am Samstag treffen die beiden Vereine, deren Fans sich in größtmöglicher gegenseitiger Abneigung begegnen, in Wuppertal aufeinander. Und für beide geht es um nichts mehr oder um sehr viel – das kommt ganz darauf an, was ihnen noch zugetraut wird. Für die Gastgeber geht es darum, die theoretische Chance auf die Meisterschaft zu wahren, während der KFC Uerdingen die theoretische Chance auf den Klassenerhalt wahren will. Er steht nun vor einer englischen Woche, denn den darauffolgenden Mittwoch geht es zum Nachholspiel nach Lotte und dann kommt Fortuna Köln. „Drei Punkte aus der Woche werden nicht reichen, wenn wir unsere kleine Chance erhalten wollen“, sagt Trainer Alexander Voigt.

Der Klassenerhalt ist für ihn aber in diesen Tagen kein Thema. Er plant seit Wochen zweigleisig, also für die Regionalliga, falls es ein mittleres Wunder geben sollte, vor allem aber für die Oberliga. Das Wichtigste aber für ihn ist die Entwicklung der Mannschaft. Und die ist positiv. In den zurückliegenden Wochen hat sie sich in allen Bereichen verbessert und ist inzwischen durchaus regionalligatauglich – wahrscheinlich etwas zu spät.

Für Voigt geht es aber unabhängig von der Ursachenforschung und Rechenspielen vor allem um eins: einen guten Saisonabschluss. „Es ist wichtig, die Saison vernünftig zu beenden“, sagt er mit Blick auf die Sommerpause und die dann folgende Spielzeit. „Wer die Saison austrudeln lässt und dann denkt, er kann den Schalter einfach umlegen und neu starten, kann ein böses Erwachen erleben. Dafür gibt es einige Beispiele.“

Das den Spielern zu vermitteln, die sich so ganz nebenbei auch mit guten Leistungen für einen neuen Vertrag in Uerdingen oder anderswo empfehlen müssen, ist derzeit eine Aufgabe des Trainers. „Wir müssen die Spannung hoch halten“, fordert er. In den zurückliegenden Wochen hat das gut geklappt, was zehn Punkte aus den vergangenen fünf Spielen dokumentieren.

In Wuppertal schätzt Voigt die Ausgangslage ähnlich ein wie in Essen. „Wir sind sicherlich nicht der Favorit“, sagt er. „Aber wir werden uns auch nicht hinten rein stellen. Das können wir gar nicht.“ Ein Dämpfer ist der Ausfall von Tim Brdaric mit einer Mandelentzündung, denn der 21 Jahre alte defensive Mittelfeldspieler, der am 31. Januar kam, hat zum Aufschwung beigetragen. Für ihn spielt Luca Jensen von Beginn an.

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