Vor dem Spiel gegen Rot-Weiss Ahlen Wie Trainer Alexander Voigt den KFC Uerdingen kitzelt

Krefeld · Nach zwei Siegen ohne Gegentor ist die Stimmung beim KFC Uerdingen vor dem Spiel gegen Rot-Weiss Ahlen gelöst. Daran ändern auch sechs Ausfälle nichts. Und die Spieler treffen das Tor wie nie zuvor.

 Der Schuss des Uerdingers Justin Neiß wurde im Hinspiel vom Ahlener Mike Pihl im letzten Moment geblockt.

Der Schuss des Uerdingers Justin Neiß wurde im Hinspiel vom Ahlener Mike Pihl im letzten Moment geblockt.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Oliver Kaelke

Die Knappenschmiede genießt noch immer den Ruf, Deutschlands beste Ausbildungsstätte für junge Fußballer zu sein. Justin Neiß, der in Bochum geboren ist, ging bei den Königsblauen in die Lehre und brachte es dort zum Nationalspieler U16 und U17. In der U19 wechselte er zu Hannover 96, spielte dann auch in der zweiten Mannschaft der Niedersachsen in der Regionalliga Nord. Der erhoffte Sprung in die zweite Liga blieb aus, so dass er im Sommer in den Westen zurückkehrte und zum KFC Uerdingen kam. „Ich wusste, dass es schwierig wird“, sagt er rückblickend. „Aber wir haben weitergearbeitet und uns deutlich gesteigert. Ich habe imer an die Mannschaft geglaubt.“

Drch zwei Siege in Folge ohne Gegentor sind der Glaube und das Selbstbewusstsein noch weiter gestärkt worden. Entsprechend gelöst war die Stimmung und noch nie landeten so viele Bälle beim abschließenden Torschusstraining im Netz wie am Freitag. „Das ist das erste Mal, dass ich das hier so erlebe“, wunderte sich auch Torhüter Justin Ospelt, als er die Bälle aus dem Kasten holte. Und in der Trainingswoche nach den beiden Siegen hat Justin Neiß festgestellt: „Ich sehe immer mehr Hoffnung in den Augen, dass wir es schaffen können.“

Trainer Alexander Voigt steht dabei vor der Gratwanderung, auf der einen Seite das Selbstbewusstsein zu stärken, auf der anderen Seite jedoch rational zu bleiben; nicht zu bremsen, sondern den Erfolgshunger weiter zu fördern. „Ja, wir haben jetzt sechs Punkte geholt, aber es ist noch nix passiert. Wir brauchen mehr“, fordert er. Auf die Tabelle und die Ergebnisse der anderen Abstiegskandidaten werde er frühestens fünf, sechs Spieltage vor dem Saisonende schauen.

Den heutigen Gegner Rot-Weiss Ahlen hat er sich zuletzt per Video angesehen. „Das ist eine Mannschaft mit gestandenen Regionalligaspielern“, sagt der Coach. „Sie ist aggressiv und schwer zu bespielen.“ Dennoch geht er frohen Mutes ans Werk: „Wenn wir ohne Gegentor bleiben, ist die Chance groß, dass wir das Spiel gewinnen. Daher werden wir versuchen, die Null zu halten, aber wir müssen etwas risikofreudiger agieren als zuletzt in Rödinghausen.“

Die Liste der nicht zur Verfügung stehenden Spieler ist lang: Levan Kenia (gesperrt), Luca Jensen (krank), Marco Cirillo (Corona), Edinc Karakas (Bänderdehnung), Tom Fladung (Wade), Charles Atsina (Aufbautraining). „Damit fallen uns drei Spieler aus, die zuletzt im Zentrum gespielt haben“, sagt Voigt, der im genesenen Lionel Kadiata sowie in  Noe Baba und Jonathan Canto Alternativen sieht. „Es wird ein Kampf auf Biegen und Brechen.“

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