Trotz 0:4-Pleite gegen Homburg Volksfeststimmung bei der Rückkehr in die Grotenburg

Krefeld · Nach fast vier Jahren kann der KFC Uerdingen erstmals wieder in der Grotenburg spielen. 2.000 Fans in dem ausverkauften Stadion sorgen für einen begeisternden Empfang. Die Mannschaft unterliegt dem VfB Homberg verdient mit 0:4, der Verein wird gefeiert.

 Die Fans bereiteten dem KFC einen rauschenden Empfang bei der Rückkehr in die Grotenburg.

Die Fans bereiteten dem KFC einen rauschenden Empfang bei der Rückkehr in die Grotenburg.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Stefan Brauer

Es war ein großer Tag für die Fußballfans in Krefeld, die sich schon am Vormittag vor dem Großmarkt getroffen und eingestimmt hatten, auf ein Spiel, das eigentlich Tristesse verspricht: der Vorletzte gegen den Letzten, die beide längst als Absteiger aus der Fußball-Rgionalliga feststehen. Doch die Begegnung war nur der Anlass, eigentlich ging es um etwas ganz anderes: die Rückkehr in die Grotenburg. Seit dem 5. Mai 2018 konnte der KFC Uerdingen dort kein Heimspiel mehr austragen und musste in Duisburg, Düsseldorf, Lotte und Velbert spielen, weil das marode Stadion in Krefeld den Sicherheitsanforderungen nicht mehr genügte. Dank des Engagements von über 400 ehrenamtlichen Helfern, den Grotenburg Suporters, wurde die traditionsreiche Stätte jetzt zumindest so hergerichtet, dass dort auf einer Baustelle vor 2.000 Zuschauern gespielt werden kann. Und das Absteiger-Duell war binnen weniger Minuten ausverkauft. Die Fans waren selig, obwohl ihre Mannschaft nach schwacher Leistung mit 0:4 (0:2) unterlag.

Vor dem Anpfiff hatte der KFC die Stimmung noch weiter angeheizt, indem er die Vertragsverlängerung mit Torjäger Shun Terada bekannt gegeben hatte, der die Uerdinger in der kommenden Saison wieder in die Regionalliga schießen soll. Gegen Homberg fehlte er verletzungsbedingt.

Trainer Alexander Voigt hatte seine Anfangsformation gegenüber dem Nachholspiel am Mittwoch in Wuppertal (0:2) auf zwei Positionen geändert: für Marcel Kretschmer spielte Jonathan Canto im Mittelfeld und für Charles Atsina nach abgelaufener Sperre Levan Kenia wieder im Angriff.

Die Gastgeber waren natürlich überlegen, erspielten sich aber zunächst keine Chance. Die Versuche der Gäste, Nadelstiche zu setzen, waren ebenfalls nicht von Erfolg gekrönt – bis zur 24. Minute. Da verwandelte Pascale Talarski einen Freistoß aus halblinker direkt. Ausgerechnet Talarski, der für die kommende Saison bereits bei den Uerdingern unterschrieben hat! Die Platzherren zeigten sich in der Folge beeindruckt, der Nachbar aus Duisburg übernahm das Kommando. Voigt reagierte mit einem taktischen Wechsel und brachte für Verteidiger Brandon Do Mittelfeldspieler Noe Baba. Abdul Fesenmeyer hätte den Ausgleich erzielen müssen, doch schoss er aus zehn Metern über das Tor. Und da Justin Neiß eine Hereingabe verpasste, ging es mit dem 0:1 in die Pause.

Die Uerdinger intensivierten nach dem Wechsel ihre Offensivbemühungen, kassierten aber in der 56. Minute die zweite kalte Dusche. Justin Walker traf aus spitzem Winkel zum 0:2 ins lange Eck. Trainer Voigt setzte ganz auf Angriff und brachte in Atsina einen weiteren Stürmer. Doch auf der anderen Seite klingelte es. Zunächst vergab Yassine Bouchama eine große Chance, doch zwei Minuten später sorgte Jonas Pfalz (68.) für die Entscheidung. Jan Wellers sorgte wenige Sekunden später allerdings mit dem vierten Gegentreffer für Bitternis. Die Uerdinger wollten doch zumindest ein Tor erzielen, doch zwei gefährliche Kopfbälle von Tim Brdaric parierte Hombergs Torhüter Philipp Gutkowski.

Spiel und Ergebnis waren natürlich empfindliche Dämpfer, aber keine Stimmungskiller, schließlich ging es nur ums Prestige und es gab Wichtigeres als die drei Punkte: die Rückkehr des Vereins in die Grotenburg.

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