4:3 beim SV Lippstadt KFC Uerdingen gewinnt diesmal das Spektakel

Lippstadt · Der KFC Uerdingen hat sich ordentlich aus der Fußball-Regionalliga verabschiedet. Die Mannschaft von Trainer Alexander Voigt gewann vor 612 Zuschauern beim SV Lippstadt mit 4:3. Durch den Sieg gab der KFC noch die Rote Laterne an den VfB Homberg ab.

 Marcel Kretschmer erzielt mit diesem Schuss das wichtige 2:3.

Marcel Kretschmer erzielt mit diesem Schuss das wichtige 2:3.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Stefan Brauer

Seit Wochen steht der KFC Uerdingen als Absteiger aus der Fußball-Reginalliga West fest, doch sowohl die Mannschaft als auch die Fans lassen sich nicht hängen. Die Mannschaft beweist Moral, auch nach Rückschlägen, und wird dabei von den Anhängern geradezu sensationell unterstützt. Auch im letzten Saisonspiel sorgte die Blau-Roten für ein Spektakel. Eine Woche nach der 3:4-Niederlage gegen Schalke 04 II gab es nun erneut ein Torfestival – diesmal mit Happy End und einem 4:3 (3:3) beim SV Lippstadt. Da der VfB Homberg nicht über ein 0:0 gegen Alemannia Aachen hinaus kam, zog der KFC an den Duisburgern noch vorbei.

Die Uerdinger waren mit dem letzten Aufgebot nach Ostwestfalen gereist. Die Verletztenliste war ziemlich lang. Hinzu kam, dass Jason Prodanovic und Kapitän Leonel Kadiata gesperrt waren. Gegenüber der Vorwoche gab es vier Änderungen: neben den beiden Gesperrten fehlten in der Anfangsformation auch der verletzte Justin Neiß und Torhüter Justin Ospelt. Für sie standen beim Anpfiff die drei Junioren Timo Meißner, Marcel Kretschmer und Brandon Do sowie Jesse Sierck auf dem Rasen. Meißner, die Nummer drei hinter Ospelt und Jovan Jovic, erhielt sein Spiel als Dankeschön von Trainer Alexander Voigt.

 Die KFC-Fans unterstützten den Absteiger auch in Lippstadt unverdrossen.

Die KFC-Fans unterstützten den Absteiger auch in Lippstadt unverdrossen.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Stefan Brauer

Die Gastgeber zeigten zunächst einmal, wie Spieler stilvoll verabschiedet werden. Derweil feierten die über 100 mitgereisten, gut gelaunten Uerdinger Fans, die die Fahrt zu einem Spiel auf sich genommen hatten, in dem es um nichts mehr ging, ihre Mannschaft – außer ums Prestige. Die Platzherren zeigte aber von Beginn an, dass sie die Saison nicht austrudeln lassen, sondern sich mit einem Heimsieg von ihrem Publikum verabschieden wollen. Bereits nach fünf Minuten brachte Luca Steinfeldt sein Team in Führung, was die Stimmung im Uerdinger Fan-Block jedoch nicht trübte. Auch die KFC-Fans wollten einen guten Saisonabschluss, und den hatten sie. Aber auch die Mannschaft wollte nicht abschenken. Zunächst verpasste Charles Atsina um wenige Zentimeter einen Schuss von Do, doch in der 15. Minute glich Abdul Fesenmeyer aus. Es war sein neuntes Saisontor. Die Freude währte kurz, denn Viktor Maier (20.) brachte Lippstadt erneut in Front. Die Zuschauer bekamen was geboten. Nach einem Schnitzer von Meißner – der 20-Jährige gab sein Regionalliga-Debüt – fiel nach einer halben Stunde die vermeintliche Vorentscheidung. Maier nahm das Geschenk dankend an und traf zum zweiten Mal. Aber die Gäste machten weiter mit und kamen zum Anschlusstreffer durch Marcel Kretschmer (35.). Und als Atsina drei Minuten später zum 3:3 traf, waren die KFC-Fans aus dem Häuschen.

Und es kam nach de Pause noch besser: Fesenmeyer brachte die Gäste mit einem wuchtige Schuss in das Tor, hinter dem die KFC-Fans standen, 4:3 in Führung. So schön kann Fußball sein, auch wenn es um nichts mehr geht. Die Blau-Roten spielten weiter mit, versteckten sich nicht, verteidigten aber den knappen Vorsprung.

Die Uerdinger haben eine für sie extrem schwere Saison, in der sie von der dritten nun in die fünfte Liga durchgereicht wurden, gut zu zu Ende gebracht. In der kommenden Woche wird noch abtrainert, ehe es in die Sommerpause geht.

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