Kooperation SC Bayer und KFC Uerdingen Größter Gewinner des Deals ist die Stadt Krefeld

Meinung | Krefeld · Fußball-Deutschland hat jahrelang die Nase gerümpft oder gar gelacht, weil der damalige Drittligist KFC Uerdingen ohne Stadion, ohne Trainingsplatz und ohne Vereinsgelände da stand. Jetzt ändern sich die Voraussetzungen – zu spät, aber endlich.

 Der Covestro Sportpark ermöglicht ein professionelles Arbeiten unter besten Voraussetzungen.

Der Covestro Sportpark ermöglicht ein professionelles Arbeiten unter besten Voraussetzungen.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Der Kooperationsvertrag, den der SC Bayer 05 Uerdingen und der KFC Uerdingen geschlossen haben ist eine win-win-win-Situation. Es gibt nur Gewinner, drei an der Zahl, denn neben den beiden Vereinen ist auch die Stadt Krefeld ein Gewinner, sogar der größte.

Der KFC hat nun am Löschenhofweg, im Covestro Sportpark, eine Heimat für seine Jugend, die professionell ausgebildet wird – bis einschließlich der C-Junioren von Bayer, danach vom KFC. Er hat zudem künftig drei feste Standorte seiner Arbeit. Neben der Jugend am Löschenhofweg ist dies der Sportpark Oppum für die Profis und das Stadion Grotenburg als Spielort sowie die Geschäftsstelle an der Violstraße. Damit verfügt der KFC jetzt in der fünften Liga endlich über jene professionellen Strukturen, die ihm jahrelang gefehlt haben. Und nicht zuletzt wird die Seriosität des neuen Vorstand um Damien Raths durch die Vereinbarung nochmals geadelt.

Der SC Bayer 05 Uerdingen profitiert von dem Deal auf zweierlei Weise. Er kann den Kindern eine Perspektive bieten, die bisher nach der C-Jugend endete, weil der Fußball dann in einen professionellen Bereich kommt, den der Verein nicht möchte. Talentierte Spieler müssen Krefeld nicht mehr verlassen, sie können bleiben. Zudem wird der Covestro Sportpark weiter aufgewertet, da der Sportausschuss der Stadt Krefeld einer Förderung in Höhe von 1,3 Millionen Euro für die Verbesserung der Infrastruktur mit überwältigender Mehrheit zugestimmt hat. So wird ein weitere Kunstrasen installiert, der allerdings aufgrund der Kooperation auch benötigt wird.

Der größte Gewinner dieser Vereinbarung aber ist die Stadt Krefeld mit Oberbürgermeister Frank Meyer an der Spitze. Jahrelang musste er sich vorhalten lassen, dass Krefelds Aushängeschild in Deutschlands Sportart Nummer eins weder ein Trainingsgelände, geschweige denn ein Vereinsgelände hat. Diese 1A-Lösung wurde und wird zwar nicht geschaffen, weil es dafür weder Platz noch Geld gibt und vor allem weil es viel zu lange dauern und nicht ad hoc helfen würde; aber es gibt nun endlich eine 1B-Lösung, von der alle drei profitieren: der KFC, der SC Bayer und die Stadt.

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