Verstoßen, jetzt gefeiert Warum der Treffer von Kevin Weggen für den KFC so besonders war

Krefeld · Dem 28 Jahre alten Mittelfeldspieler gelingt mit einem sehenswerten Schuss der entscheidende Treffer beim Meisterschaftsauftakt des KFC Uerdingen gegen den Cronenberger SC. Warum das Trainer Alexander Voigt überrascht.

 Jubel nach dem erlösenden Tor (von links): Trainer Alexander Voigt, Kai Evers, Kevin Weggen, Marcel Kretschmer, Torwart Mika Rudnick und Shun Terada.

Jubel nach dem erlösenden Tor (von links): Trainer Alexander Voigt, Kai Evers, Kevin Weggen, Marcel Kretschmer, Torwart Mika Rudnick und Shun Terada.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Oliver Kaelke

Die Spieler des Cronenberger SC lagen enttäuscht und erschöpft auf dem Rasen, denn sie hatten alles gegeben. Die Uerdinger dagegen tanzten freudig vor der Tribüne, auf der die Fans feierten – das gab die Kondition noch her, obwohl sie 90 Minuten gerannt waren und geackert hatten. Aber in einem Punkt herrschte große Einigkeit: Der 1:0-Sieg des KFC vor 2.000 Zuschauern im ausverkauften Stadion Grotenburg war hochverdient.

Zum Mann des Tages avancierte Kevin Weggen, der mit einem sehenswerten Treffer in der 78. Minute für die Entscheidung sorgte. „Manchmal braucht man so einen Sonntagschuss, um so ein Spiel zu gewinnen, das ist zum Glück passiert“, sagte Trainer Alexander Voigt. „Der Kevin Weggen hat in der Vorbereitung alles getroffen, außer das Tor. Aber heute war es wichtig, heute hat er es gemacht. Da sind wir alles sehr froh drüber. Es war der erste kleine Mini-Schritt von 40 Schritten, die wir zu gehen haben.“

Ausgerechnet Kevin Weggen, der sich früh zu seinem Wechsel zum KFC bekannt hat und daraufhin Mitte Februar von seinem damaligen Verein FC Wegberg-Beeck suspendiert wurde, monatelang nicht mitspielen durfte und zuschauen musste, ausgerechnet er schießt zum Saisonauftakt das entscheidende Tor. „Wenn wir in der Halbzeit in der Kabine sitzen und wir quasi schon Feierabend haben, darf sich Cronenberg auch nicht beschweren“, sagte er. „Wir hatten acht dicke Chancen allein in Durchgang eins. Auch wenn 1:0 wenig aussieht, haben alle gesehen, wie viele Cahncen wir hatten.“

Die dickste hatte Pascale Talarski, der nach einem Foul an Shun Terada zum Elfmeter antrat, den Ball aber an den Pfosten schoss. „Elfmeter? Das passiert“, sagt Trainer Voigt. „Das ist auch schon den größten passiert. Da mache ich ihm niemandem einen Vorwurf.“ Und doch war es irgendwie typisch, denn auch die von Talarski getretenen Freistöße und Ecken fanden nicht ihr Ziel. „Die Standards waren heute nichts so, obwohl wir daran gearbeitet haben. Und wir werden weiter daran arbeiten.“ Das war aber auch einer der wenigen Schwachpunkte im Spiel des KFC, der in dem agilen Alexander Lipinski, der viel lief und ständig für Gefahr sorgte, seinen besten Mann hatte. Auch Shun Terada sorgte für Gefahr. 30 Tore will er erzielen, sagte er unserer Redakton, aber dafür hat er nun ein Spiel weniger Zeit. Darauf angesprochen, antwortete er: „Ich habe keine Angst, das kommt schon noch.“

Die Uerdinger und ihre Fans bekamen einen Vorgeschmack auf diese Oberliga-Saison. „Alle, die glauben, dass die Oberliga ein Selbstläufer wird, haben heute gesehen, dass das nicht so ist“, so Kapitän Leonel Kadiata.

KFC: Udegbe – Beric (77. Kretschmer), Kadiata, Rau, Iwata – Evers (60. Odenthal), Weggen – Talarski (82. Funk) – Kenia )0. Baek), Terada, Lipinski (88. Zimmermann).
Tore: 1:0 Weggen (78.).

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