Vor dem Pokalspiel gegen BVB KFC will Dortmunds Stolperstein sein

Krefeld · Die Chance auf einen Sieg des Fußball-Drittligisten KFC Uerdingen im Pokalspiel gegen Borussia Dortmund ist gering. Abschenken werden die Krefelder allerdings nicht, sie wollen kämpfen und die große Bühne nutzen.

KFC-Kapitän Jan Kirchhoff gehört erstmals seit drei Wochen wieder zum Kader.

KFC-Kapitän Jan Kirchhoff gehört erstmals seit drei Wochen wieder zum Kader.

Foto: Stefan Brauer

Am Freitag wird noch um elf Uhr trainiert. Dann geht es mit dem Bus in ein Tageshotel. Essen, Mittagsruhe, Mannschaftsbesprechung, Abfahrt zum Stadion. Der ganz normale Ablauf vor einem allerdings unnormalen Spiel. Denn am Abend ist alles anders, wenn der KFC Uerdingen in der ersten Runde des DFB-Pokals auf Borussia Dortmund trifft. Der Gegner ist um mindestens zwei Klassen besser, das Spiel wird live im Free-TV gezeigt (20.45 Uhr/Sport1) und die Merkur Spiel-Arena in Düsseldorf wird mit über 30.000 Zuschauern gut gefüllt sein. „Die Vorfreude ist riesengroß“, sagt KFC-Trainer Heiko Vogel. „Wir genießen das Privileg, dass Borussia Dortmund zu uns kommt.“ (Hier finden Sie alle Infos zum Spielplan und zur TV-Übertragung des DFB-Pokals 2019/20.)

Dass seine Mannschaft in der Begegnung krasser Außenseiter ist, bestreitet er ebenso wenig wie die Tatsache, dass die Chance auf einen Sieg und das Erreichen der zweiten Runde nur knapp über Null liegt. „Wenn wir das Spiel gewinnen wollen, dann muss einiges zusammen kommen“, sagt Vogel. „Wir müssen ein perfektes Spiel abliefern und der BVB einen Tag erwischen, den sie vergessen wollen.“ Beides ist recht unwahrscheinlich, denn zum einen ist bekanntlich „nobody perfect“, zum anderen hat die Borussia eine neue, junge Mannschaft, die ungemein erfolgshungrig ist.

Trotzdem behält Vogel den Kopf oben und will sich nicht im Vorfeld schon geschlagen geben. „Ich will jedes Spiel gewinnen“, sagt er. „Auch gegen einen vermeintlich übermächtigen Gegner. Dass die Borussia mehr Ballbesitz haben wird, ist normal, auch dass sie zu Chancen kommt. Das lässt sich in den 90 Minuten kaum verhindern. Trotzdem müssen wir mit Mut und Selbstvertrauen agieren. Wir werden nicht viele Chancen bekommen, aber die müssen wir dann nutzen.“

KFC Uerdingen: Der Kader 2019/20 - Bilder aller Spieler
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Das ist der Kader des KFC Uerdingen

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Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Dortmunds Trainer Lucien Favre macht das, was jeder Trainer macht, dessen Mannschaft haushoher Favorit ist: er warnt. „Uerdingen hat viele erfahrene Spieler. Wir müssen top vorbereitet sein“, sagt er und prognostiziert: Sie werden alles geben.“ In die gleiche Kerbe schlägt Sebastian Kehl, der Lizenzspieler-Chef des BVB: „Die erste Runde im DFB-Pokal kann auch mal ein Stolperstein sein. Wir werden diese Aufgabe nicht unterschätzen.“

Die Uerdinger werden auf den in der Meisterschaft noch für ein Spiel gesperrten Assani Lukimya ebenso zurück greifen können wie auf Kevin Großkreutz, der für vier Punktspiele gesperrt ist. Fehlen werden weiter Dominic Maroh (Rippenbruch), Dennis Daube (Innenbandriss), Stefan Aigner (muskuläre Probleme) und Adam Matuschyk (Aufbautraining). Kapitän Jan Kirchhoff steht nach seiner Knieprellung beim Auftaktspiel gegen Halle wieder im Kader, doch wird er kaum zur Startformation gehören. Schließlich darf Trainer Vogel nicht kurzfristig denken, denn in einer Woche steht das für den KFC womöglich wichtigere Spiel gegen den Zweitliga-Absteiger und Drittliga-Spitzenreiter FC Ingolstadt auf dem Programm.

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