Edvinas Girdvainis, Hidde Jurjus, Muhammed Kiprit Das Unglückstrio des KFC

Krefeld · Ein 1:1 beim 1. FC Magdeburg nach einem Rückstand ist eigentlich gar nicht schlecht, doch der KFC Uerdingen war nicht nur die bessere Mannschaft, es waren Kleinigkeiten, die zwei weitere Punkte kosteten.

 Der Uerdinger Edvinas Girdvainis hat Magdeburgs Torschützen Sören Bertram in dieser Szene bestens im Griff.

Der Uerdinger Edvinas Girdvainis hat Magdeburgs Torschützen Sören Bertram in dieser Szene bestens im Griff.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Stefan Brauer

Edvinas Girdvainis ist enttäuscht. Für ihn ist es auch nur ein schwacher Trost, dass ihn Trainer Stefan Krämer verzeihend, väterlich in die Arme nimmt, als er vom Platz kommt. Der 27 Jahre alte Litauer ist nicht nur als Stammspieler in der Innenverteidigung gesetzt, sondern gehört aufgrund seiner Zweikampfstärke und Robustheit zu den Leistungsträgern. Das war auch in Magdeburg nicht anders, doch agierte er zumindest in einer von drei entscheidenden Szenen unglücklich. In der 40. Minute wurde er nach einem Foul im Mittelfeld verwarnt, als ihm Sirlord Conteh zu enteilen drohte. Das taktische Foul war gewollt und notwendig, um einen Konter zu unterbinden. Zwei Minuten später verursachte Girdvainis 23 Meter vor dem Strafraum einen Freistoß, als er Magdeburgs Kapitän Christian Beck mit dem Ellenbogen traf. Das sollte in dieser Position nicht passieren, wenngleich der daraus resultierende Treffer für die Gastgeber durchaus vermeidbar war und somit nicht auf seine Kappe geht. Dass sich der verwarnte Girdvainis, dessen Stärke auch auf seiner Emotionalität basiert, sich kein weiteres Foul leistet, zeichnet ihn aus, doch lässt er seinen Gefühlen in der 78. Minute einen klitzekleinen Moment freien Lauf und schießt nach einem Schiedsrichterpfiff enttäuscht den Ball weg – Gelb-Rot. Damit beraubt er den auf den Siegtreffer drängenden KFC seiner Chance.

Wenn Girdvainis am Gegentor nur indirekt beteiligt war, so waren dies zwei weitere Akteure ebenfalls: Torhüter Hidde Jurjus und Muhammed Kiprit. Der Keeper nahm die Schuld nach dem Schlusspfiff auf sich. „Ich hab es mir noch nicht ansehen können, aber ich glaube, dass es mein Fehler war“, sagte der Niederländer. „Ich stelle immer die Mauer, und die hat falsch gestanden. Dann ist das klar mein Fehler. Das war zu einem super schlechten Moment, denn wir waren klar besser in der ersten Halbzeit und bekommen ein Gegentor aus dem Nichts.“

Das Unglückstrio komplettiert Muhammed Kiprit an diesem Tag. Beim Gegentor stand der Stürmer in der Mauer außen, auch er hätte da wacher sein und korrigierend einschreiten können. Mag sein Beitrag in dem Fall jedoch gering sein, so hätte er auf der anderen Seite unmittelbar nach Wiederbeginn den Ausgleich erzielen müssen, als er aus idealer Position frei zum Schuss kam, den Ball jedoch über das Tor jagte. Solch klare Möglichkeiten bekommt ein Torjäger nicht oft, und die muss er nutzen.

Die Abschlussschwäche und der fehlende Mumm sind und bleiben ein Thema, das aber nicht nur die Stürmer betrifft, sondern die gesamte Mannschaft. So war es geradezu typisch, auf welche Weise der Ausgleich fiel: Gino Fechner gewinnt dank einer großartigen Energieleistung auf der rechten Seite ein Laufduell und bringt den Ball in den Strafraum, wo der Magdeburger Tobias Müller ihn eins eigene Netz befördert und so dem hinter ihm lauernden Kiprit das Tor klaut und ihn um ein Erfolgserlebnis bringt – Pech gehabt.

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