Aufgeben ist keine Option Jason Prodanovic ist der Dauerbrenner des KFC Uerdingen

Krefeld · Der 20 Jahre alte Mittelfeldspieler des Fußball-Regionalligisten KFC Uerdingen kam in allen 26 Meisterschaftsspielen zum Einsatz. Neben einer robusten Physis verfügt er über eine ebenso starke Psyche.

 Jason Prodanovic treibt nach der Eroberung den Ball nach vorne.

Jason Prodanovic treibt nach der Eroberung den Ball nach vorne.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Oliver Kaelke

Wie kann es nur sein, dass Jason Prodanovic vom KFC Uerdingen in einem Atemzug mit Robert Lewandowski vom FC Bayern München oder Yann Sommer von Borussia Mönchengladbach genannt wird? Was hat denn der Defensivspieler des Fußball-Regionalligisten mit den Bundesliga-Stars gemein? Die drei genannten Akteure standen in dieser Saison in allen Meisterschaftsspielen auf dem Platz. Das ist schon eine Besonderheit, denn es gibt nicht viele Spieler, denen das gelungen ist. Um bei diesen drei Vereinen zu blieben: bei Bayern ist das nur noch Serge Gnabry gelungen, bei der Borussia keinem anderen Spieler, beim KFC nur noch Leon Augusto, wobei Prodanovic in diesen 26 Spielen weitaus länger auf dem Platz stand: 478 Minuten mehr. Von den 2.340 möglichen Einsatzminuten hat er nur 164 verpasst. Jason Prodanovic ist der Dauerbrenner des KFC.

Wenngleich jeder Fußballer auch an sich und seine Karriere denkt, so macht diese Statistik Prodanovic nicht rundum glücklich. „Es ist genauso wichtig, dass es für die Mannschaft gut läuft“, sagt er nach dem 2:0-Sieg gegen den FC Wegberg-Beeck. „Deshalb ist es wichtig, dass wir uns heute mal Selbstvertrauen geholt haben, denn wir waren in sehr vielen Spielen nah dran.“ Die Uerdinger sind nach 26 Spielen weiterhin Tabellenletzter, denn sie haben nur 13 Punkte geholt. Der designierte Absteiger möchte allerdings möglichst bald die Rote Laterne abgeben und noch den einen oder anderen Platz gut machen.

Dass Prodanovic, der für Serbiens U15 und U16 drei Länderspiele absolviert hat, beim KFC sowohl bei Trainer Alexander Voigt als auch bei seinem Vorgänger Dmitri Voronov gesetzt war und es ist, verdankt der Youngster vor allem seiner Zweikampfstärke und Konstanz. „Ich denke, ich habe eine gute Physis, die aber immer noch der Optimierung bedarf.“

Prodanovic verfügt aber nicht nur über eine robuste Körperlichkeit, sondern auch über eine starke Psyche. Die Niederlagenserie mit etlichen Nackenschlägen hat er gut weggesteckt. „Es geht natürlich an die Mentalität, wenn man so oft dran ist und doch mit leeren Händen da steht“, sagte er. Dass die Mannschaft trotz der vielen Pleiten und geradezu aussichtslosem Rückstand auf die zum Klassenerhalt berechtigenden Plätze sich nicht hängen gelassen hat, erklärt er so: „Wir wissen, was wir alle individuell können, haben uns als Mannschaft auch verbessert, auch das Zusammenspiel. Und wenn man jede Woche sieht, dass man so nah dran ist, ist das ein guter Grund, um niemals aufzugeben, denn: ohne zu scheitern, kann man es nicht nach oben schaffen. Und wir sind so oft gescheitert, aber jetzt haben wir den Sieg geholt, daran müssen wir festhalten und weitermachen.“

Am Samstag tritt der KFC beim SV Rödinghausen an. „Das Hinspiel war ausgeglichen, es stand lange 1:1“, erinnert er sich an die knappe 1:2-Niederlage. „Ich denke, die haben sich verbessert, aber wir uns auch, so dass ein Punkt dort drin ist.“

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