KFC unterliegt 1860 Adriano Grimaldi fehlt, Sascha Mölders ist da

Analyse | Krefeld · Auch im sechsten Heimspiel in Lotte konnte der KFC Uerdingen nicht gewinnen. Wir erklären, woran es der Mannschaft bei der 1:3-Niederlage gegen den TSV 1860 München gefehlt hat und welche Perspektiven sie im Kampf um den Klassenerhalt hat.

Der Uerdinger Gustav Marcussen erzielt das Ehrentor gegen 1860.

Der Uerdinger Gustav Marcussen erzielt das Ehrentor gegen 1860.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Stefan Brauer

Wie fielen die Tore? Ecke, Tor nach nur 175 Sekunden für die Löwen, weil Christian Dorda seinen Gegenspieler ungehindert einköpfen ließ. Gegen Zwickau war das Gegentor nach nur 19 Sekunden gefallen und ebenfalls auf Dordas Kappe gegangen. Den zweiten Treffer erzielten die Münchner, als Patrick Göbel die Flanke nicht verhinderte und Leon Schneider viel zu weit von Torjäger Sacha Mölder weg stand. Beim dritten hatte zuvor Assani Lukimya nicht sauber geklärt. Somit waren alle vier Verteidiger an den drei Gegentoren beteiligt. Mit einem schönen Schuss sorgte der eingewechselte Gustav Marcussen für das Uerdinger Ehrentor. 

War die Niederlage verdient? Es war ein nahezu ausgeglichenes Spiel, wobei die Uerdinger sogar etwas mehr Ballbesitz hatten (52:48). Ausschlaggebend war jedoch die Bilanz der Schüsse aufs Tor. Einen einzigen Schuss gab der KFC ab und der war drin. Die Löwen erarbeiteten sich immerhin vier Versuche. Es waren somit eher geringe, aber entscheidende Unterschiede, die über Sieg und Niederlage entschieden.

KFC – TSV 1860 München: die Krefelder in der Einzelkritik
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KFC – 1860 München: die Krefelder in der Einzelkritik

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Foto: BRAUER-Fotoagentur/Oliver Kaelke

Was war entscheidend? Die personelle Situation. Bei den Uerdingern fehlte Torjäger Adriano Grimaldi, der sich wegen eines Coronafalls in der Familie in Quarantäne begeben musste, auf der anderen Seite glänzte Sascha Mölders mit seinem Doppelpack. Das war der entscheidende Unterschied. Hinzu kam, dass der KFC ohne seine defensiven Leistungsträger Gino Fechner (Corona) und Edvinas Girdvainis (Länderspielreise) sowie den zweiten Stürmer Muhammed Kiprit (Bänderdehnung) auskommen musste.

Welche Uerdinger fielen auf? Kolja Pusch ackerte an vorderster Front und behauptete viele Bälle. Im Strafraum wurde aber auch deutlich, dass er kein Stürmer ist. Der eingewechselte Haktab Omar Traoré sorgte mit seiner Schnelligkeit auf der rechten Seite für Gefahr und belebte das Offensivspiel. 

Was sagen die Trainer? „Wir waren extrem effektiv, vier Chancen drei Tore, und haben kaum etwas zugelassen. Uerdingen hat eine sehr gute Mentalität gezeigt, nie aufgegeben“, sagte Münchens Trainer Michael Köllner. Uerdingens Trainer Stefan Krämer sagte: „Der Sieg geht aufgrund der Effektivität in Ordnung. Die richtigen Druckphasen und klaren Chancen hatten wir aber leider nicht. Auch die anderen Ergebnisse waren nicht so gut für uns.“

Wie sieht es jetzt in der Tabelle aus? Der KFC ist auf einen Abstiegsplatz gerutscht. Das rettende Ufer ist allerdings nicht weit entfernt, Bayern München II hat lediglich das bessere Torverhältnis und es befinden sich mehr als ein halbes Dutzend Vereine in Abstiegsgefahr.

Wie sieht das Restprogramm aus? Der KFC hat von seinen neun Heimspielen in Lotte sechs ausgetragen und kein einziges gewonnen. Da könnte es glatt von Vorteil sein, dass er nun nur noch drei Heim-, aber fünf Auswärtsspiele hat. Am Freitag kommt es in Halle zum ersten Kellerduell; es folgen die Begegnungen in Verl, gegen Spitzenreiter Dresden, bei Türkgücü München, gegen Köln, in Kaiserslautern, gegen Magdeburg und in Mannheim.

Kann der KFC den Klassenerhalt schaffen? Ja, und das nicht nur, weil er noch fünf Auswärtsspiele hat. Allerdings dürfen keine Leistungsträger ausfallen und er darf nicht gegen direkte Konkurrenten verlieren.

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