KFC-Leihgabe Barry ist der neue Beister

Krefeld · Kaum war der 23 Jahre alte ehemalige deutsche Junioren-Nationalspieler beim KFC Uerdingen, schon stand er auf dem Platz. Ein rasanter Einstieg. Und auch bei der SG Sonnenhof Großaspach soll Boubacar Barry für Unruhe sorgen.

 Der Uerdinger Boubacar Barry behauptet den Ball gegen den anstürmenden Markus Schwabl von der SpVgg Unterhaching.

Der Uerdinger Boubacar Barry behauptet den Ball gegen den anstürmenden Markus Schwabl von der SpVgg Unterhaching.

Foto: Stefan Brauer

Als Mikhail Ponomarev, Präsident des KFC Uerdingen, im Januar 2018 Maximilian Beister verpflichtete, erregte das nicht nur in Krefeld Aufsehen. Schließlich war der ehemalige Junioren-Nationalspieler für den Hamburger SV, Fortuna Düsseldorf und Mainz 05 auf Torejagd gegangen. Es gab aber auch nicht wenige, die der Verpflichtung skeptisch gegenüber standen. Beister galt ob seines lädierten Knies als verletzungsanfällig und nicht ganz einfach. Der Rechtsaußen spielte eineinhalb Jahre für den KFC, war maßgeblich am Aufstieg beteiligt und wurde im Sommer nach Ingolstadt transferiert – ein hervorragendes Investment.

Bei seinem Nachfolger Boubacar Barry gibt es erstaunliche Parallelen. Der in Guinea geborene Flügelflitzer hat bereits in jungen Jahren eine Verletzungshistorie, die Mitleid erregen kann. Beinahe zwei Jahre wurde der Angreifer aus dem Spiel genommen. Von Februar bis zum Jahresende 2017 musste er wegen einer Entzündung im Knie pausieren, dann noch einmal nach einer Knieoperation von März 2018 bis Januar 2019. Die Karriere des ehemaligen Junioren-Nationalspielers, der 17 Länderspiele in der U18, U19 und U20 für Deutschland bestritten hat, wurde jäh gestoppt.

Doch es gibt auch gravierende Unterschiede. So haben Werder Bremen und sein Trainer Florian Kohfeldt den talentierten Stürmer keineswegs abgeschrieben. Bevor er zum KFC kam, wurde sein Vertrag an der Weser bis zum Sommer 2022 verlängert. Dann wurde er an die Uerdinger ausgeliehen, um Spielpraxis zu sammeln.

Trainer Heiko Vogel nahm ihn nicht nur mit offenen Armen in Empfang, sondern überraschte. Mittwochs trainierte Barry erstmals mit der Mannschaft, freitags stand er bereits im Meisterschaftsspiel beim FC Bayern München II (1:2) auf dem Platz. Und am Dienstag gegen Unterhaching (2:2) spielte er 90 Minuten.

„Ich bin gut aufgenommen worden und fühle mich wohl“, sagte er hinterher brav. Dass Vogel seine Wechselbereitschaft sogleich mit zwei Einsätzen belohnt hat, freute Barry: „Der Trainer wollte mich unbedingt haben. Natürlich bin ich auch überrascht, dass ich so schnell zum Einsatz gekommen bin. Aber es freut mich und ich versuche, ihm das Vertrauen zurück zu zahlen.“ Auch bei der SG Sonnenhof Großaspach (Samstag, 14 Uhr) wird Barry wieder zum Einsatz kommen.

Vogel wird die Mannschaft aber zumindest auf einer Position verändern müssen, da Verteidiger Assani Lukimya nach seiner Roten Karte für zwei Spiele gesperrt ist. Manuel Konrad wird seinen Platz in der Viererkette einnehmen. Zudem fehlen weiterhin Kapitän Jan Kirchhoff (Schlag aufs Knie), Dominic Maroh (Rippenbruch), Stefan Aigner (muskuläre Probleme) und Adam Matuschyk, der das Training nach einem Syndesmosebandriss aufgenommen hatte, aber wieder abbrechen musste.

So könnte der KFC spielen: Königshofer – Großkreutz, Maxsö, Konrad, Dorda – Mbom – Barry, Gündüz, Rodriguez, Evina – Osawe.

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