Keine Lösungen Beim KFC Uerdingen herrscht grausame Unsicherheit

Meinung | Krefeld · Für einige war es ganz einfach: Mikhail Ponomarev ist der Alleinschuldige. Wenn er weg ist, wird alles gut. Doch die Trennung von ihm wurde halbherzig vollzogen, weil sie auch für den KFC schmerzvoll gewesen wäre.

 Der neue Vorstand meint es gut. Aber das reicht nicht.

Der neue Vorstand meint es gut. Aber das reicht nicht.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Stefan Brauer

Konfuzius war ein weiser Mann. So weise, dass seine Erkenntnisse, die er vor rund 2.500 Jahren hatte, noch heute wertvoll sind. „In ständiger Unsicherheit leben zu müssen, ist schlimmer als Armut“, lautet eine seiner Einsichten. Beim KFC könnte die Unsicherheit größer kaum sein. Es gibt viele Probleme, aber keine Lösungen.

Darauf zu vertrauen, Mikhail Ponomarev werde sich mit dem Finanzamt in Kürze einigen, erscheint blauäugig, möglicherweise sogar fahrlässig. Denn dem Investor dürfte an einer großen Lösung gelegen sein. Dann dürfte aber nicht nur die Steuerschuld zur Debatte stehen, sondern weitaus mehr.

Von Woche zu Woche verdichtet sich der Verdacht, dass die Entscheidungen des Verwaltungsrates einmal mehr Fehlentscheidungen waren. Er hat es sicherlich gut gemeint, indem er den Neuanfang mit möglichst vielen bewerkstelligen wollte, die zuletzt für den KFC tätig waren und bei denen der Verein in der Schuld steht. Ob das gelingt? Es wäre zu wünschen, doch größte Bedenken scheinen berechtigt, denn so schleppt der Verein weiterhin ein Stück Vergangenheit mit sich herum.

Wahrscheinlich wäre ein richtiger Cut besser gewesen: mit völlig neuen Leuten, mit einer Planinsolvenz des Vereins, mit einem Neustart in der Oberliga.

Die Gefahr, dass die Chance des Neuanfangs vertan wird, ist groß. Steuerschuld, keine regionalliga-taugliche Mannschaft – wie will der KFC da raus kommen? Und mit Mitleid erregenden Resultaten wird der Verein sicher nicht zum Sympathieträger.

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