1:1 gegen den MSV Außenseiter KFC Uerdingen überrascht gegen Duisburg

Düsseldorf · Das Niederrheinderby zwischen dem KFC Uerdingen und dem MSV Duisburg endet 1:1. Nachdem Sinan Karweina die Zebras in Führung gebracht hat, verhindert ein Patzer von Torhüter Leo Weinkauf verhindert den möglichen MSV-Sieg. Rijad Kobiljar erzielt den allerdings nicht unverdienten Ausgleich.

 Der Duisburger Lukas Daschner war beim Uerdinger Dominic Maroh in besten Händen.

Der Duisburger Lukas Daschner war beim Uerdinger Dominic Maroh in besten Händen.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Stefan Brauer

Zur Überraschung hat es nicht ganz gelangt, doch der Auftritt den KFC Uerdingen war gut. Ein großer Unterschied zwischen dem Aufstiegskandidaten MSV Duisburg und dem Tabellenelften KFC Uerdingen war nicht auszumachen. Die personell geschwächten Gastgeber bewiesen nach dem Rückstand Moral und erkämpften sich einen Punkt.

Trainer Stefan Krämer hatte angesichts der Personalmisere angekündigt, sich etwas einfallen zu lassen. „Wir haben uns eigeschlossen, ein intensives Videostudium betrieben und überlegt, welche Formation wir aufbieten können, um möglichst erfolgreich zu sein“, sagte er. Schließlich fehlten alle drei im Kader stehenden Torjäger verletzungsbedingt: Tom Boere, Osayamen Osawe und Adriano Grimaldi; zudem Kapitän Jan Kirchhoff, Kevin Großkreutz und Franck Evina. Damit war vor allem die Frage spannend, wie Krämer das Problem in der Offensive lösen wollte?

Der Uerdinger Coach versuchte es mit Hilfe nur eines Stürmers, was weniger überraschend war. Auch dass er auf ein 4-2-3-1-System vertraute, war nicht verblüffend - wohl aber die personelle Lösung. In der Viererkette feierte Hakim Guenouche sein Startelf-Debüt. Der 20 Jahre alte Franzose hatte zuvor in dieser Saison nur 19 Minuten auf dem Platz gestanden und im Oktober im Heimspiel gegen Carl Zeiss Jena (2:0) einen Außenbandriss erlitten. „Aber er hat sich, obwohl die Saison für ihn sicher nicht wunschgemäß verlaufen ist, nie hängen lassen und eine gute Mentalität gezeigt“, erklärte Krämer die Nominierung.

Guenouches Einsatz hatte aber nicht zur Folge, dass der etatmäßige linke Verteidiger Christian Dorda zuschauen musste, sondern er spielte vor Guenouche im Mittelfeld, Boubacar Barry auf der rechten Seite vor Alexander Bittroff. Damit war aber auch klar, dass der KFC die Außenseiterrolle annimmt und zunächst einmal um defensive Stabilität bemüht ist. Der wieder genesene Roberto Rodriguez sollte als offensiver Mittelfeldspieler den einzigen Stürmer Christian Kinsombi unterstützen.

Von der ersten Sekunde an war Feuer in der Partie. Connor Krempicki, der bis vergangenen Sommer noch das Uerdinger Trikot trug, hätte die Gäste nach 130 Sekunden bereits in Führung bringen müssen, als er Assani Lukimya überlief, aber frei an Torhüter René Vollath scheiterte. Der Keeper erwies sich wenig später erneut als großer Rückhalt, als auch Mickels allein vor ihm stand und Vollath glänzend parierte. Auf der anderen Seite zögerte Kinsombi in guter Position einen Moment zu lange mit dem Abschluss. Aber auch Meiderichs Torhüter Leo Weinkauf bekam bei Schüsse von Rodriguez und Dorda Gelegenheit, sich auszuzeichnen. So war bereits in den ersten zehn Minuten des Derbys auf dem Feld mehr los, als vier Tage zuvor in Jena in 90 Minuten.

Da drängte sich die Frage auf: Warum spielt der KFC nicht immer so beherzt? Er stünde deutlich besser da. Kurz vor der Pause strich ein Kopfball von Kinsombi nur Zentimeter am Winkel vorbei – da wäre Weinkauf nicht mehr herangekommen. So ging es in der guten, sehr unterhaltsamen Partie torlos in die Pause.

Die Gäste kamen besser aus der Pause und drängten erfolgreich auf die Führung. Der eingewechselte Sinan Karweina traf in der 56. Minute mit einem Flachschuss von der Strafraumgrenze zur Führung. Der Ausgleich zwölf Minuten später fiel quasi aus dem Nichts. MSV-Torhüter Leo Weinkauf vertendelte den Ball, den sich der ebenfalls eingewechselte Rijad Kobiljar schnappte und zum Ausgleich einschob.

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