Abfindung vom KFC Uerdingen Jetzt kann Kevin Großkreutz bei „Promis unter Palmen“ starten

Krefeld · Fußball-Drittligist KFC Uerdingen hat sich mit Weltmeister Kevin Großkreutz über eine Vertragsauflösung zum 1. Oktober geeinigt. Der Verein zahlt dem Ex-Star noch rund 443.000 Euro. Damit stünde seinem Engagement bei der Sendereihe „Promis unter Palmen“ nichts mehr im Wege.

Kevin Großkreutz.

Kevin Großkreutz.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Stefan Brauer

Millionenpublikum vor den Bildschirmen anstatt Geisterspiele in der 3. Liga – das könnte für Kevin Großkreutz Anfang nächsten Jahres Realität werden. Der Weltmeister von 2014 hat nämlich einem unwiderruflichen Vergleich vor dem Krefelder Arbeitsgericht zugestimmt. Demnach ist das zuvor bis zum 30. Juni 2021 gültige Arbeitsverhältnis seit dem 1. Oktober 2020 vorzeitig beendet. Im Gegenzug sagte der KFC Uerdingen zu, die ausstehenden, reduzierten Gehälter von Mai bis Juli in Höhe von monatlich 37.000 Euro und die für die Monate August und September in Höhe von 51.000 Euro sofort zu zahlen sowie eine Abfindung in Höhe von 229.500 Euro zum 31. Dezember – macht summa summarum 442.500 Euro.

Kevin Großkreutz – Dortmunder, Weltmeister, Skandalnudel
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Das ist Kevin Großkreutz

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Einen Tag vor der Kammerverhandlung vor dem Krefelder Arbeitsgericht hatte die „Bild“-Zeitung berichtet, dass Kevin Großkreutz Anfang kommenden Jahres bei der Staffel „Promis unter Palmen“ bei Sat.1 mitwirke. Das griff Thomas Himmer von der Kanzlei Schickhardt, der erneut die Interessen des KFC Uerdingen vertrat, natürlich gerne auf, um die relativ dürftige Begründung – zu schlechte Fitnesswerte für einen Fußball-Profi – für die am 1. Oktober ergangene fristlose Kündigung zu untermauern. „Es gab keine Gespräche und gibt keine Stellungnahme meines Mandanten“, entgegnete Rechtsanwältin Dominique Faßbender. „Es liegt lediglich eine Anfrage des Senders vor.“

David Hagen, Direktor des Krefelder Arbeitsgerichtes, hatte zuvor deutlich gemacht, dass die fristlose Kündigung des KFC schlechte Aussichten auf Erfolge habe. Dass die Fitnesswerte nicht mehr ausreichend für einen Fußballprofi seien, habe sich doch wohl länger abgezeichnet, so dass zunächst einmal eine Abmahnung hätte erfolgen müssen. Auch die weiteren Pflichtverletzungen, die seitens des Vereins vorgetragen wurden, waren bei weitem nicht ausreichend, um das Arbeitsverhältnis fristlos zu kündigen.

Während der Sitzung wurde deutlich, dass es beiden Parteien lediglich darum ging, das zerrüttete Verhältnis finanziell möglichst gewinnbringend zu beenden. Erst als Richter Hagen ankündigte, ein Urteil zu sprechen, falls es jetzt nicht zu einer Einigung komme, bewegten sich beide Parteien aufeinander zu. Bei der Höhe der Summen wurde schnell eine Einigung erzielt, nicht aber über das Zahlungsziel: Großkreutz wollte die Summen sofort, der KFC sie zeitlich strecken. „Was hilft es mir, wenn ich im Januar eine insolvente Gesellschaft vollstrecken soll“, trug Dominique Faßbender vor. Richter Hagen wies darauf hin, dass das Geld auch da sein müsse; so etwas könne man nicht erzwingen.

Als der Deal zu platzen drohte, wurde KFC-Präsident Mikhail Ponomarev telefonisch kontaktiert. Rechtsanwalt Himmer und KFC-Geschäftsführer Frank Strüver erklärten Ponomarev die Sachlage, der schließlich grünes Licht gab.

Damit ist das Kapitel zwischen dem KFC Uerdingen und Kevin Großkreutz beendet. Der ehemalige Dortmunder war im Juli 2018 verpflichtet worden und hatte einen Drei-Jahres-Vertrag erhalten. In der ersten Saison war er noch Stammspieler, in der vergangenen war er nur noch sporadisch eingesetzt worden. Im Sommer hatte der KFC ihm mitgeteilt, dass er sich einen anderen Verein suchen könne.

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