Mietvertrag in Lotte nicht unterschrieben Spiel des KFC Uerdingen am Samstag steht auf der Kippe

Krefeld · Weniger als 48 Stunden vor dem geplanten Anpfiff ist noch fraglich, ob das KFC-Spiel gegen den FSV Zwickau überhaupt stattfinden kann. Denn der Mietvertrag für die Spielstätte in Lotte ist noch nicht unterschrieben – und es gibt noch einen weiteren Fallstrick.

 Ein Plakat an der Krefelder Grotenburg mit dem KFC-Wappen und der Aufschrift „Lasst Tradition nicht untergehen“.

Ein Plakat an der Krefelder Grotenburg mit dem KFC-Wappen und der Aufschrift „Lasst Tradition nicht untergehen“.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Die Mannschaft scheint das Einzige zu sein, was beim KFC Uerdingen derzeit noch funktioniert. Derweil nehmen die Wirren um den Fußball-Drittligisten nach dem Abgang von Mikhail Ponomarev weiter zu.

Weniger als 48 Stunden vor dem für Samstag, 14 Uhr, angesetzten Spiel zwischen dem KFC und dem FSV Zwickau war der Spielort noch nicht bekannt. Folglich konnte die Partie wegen Unbespielbarkeit des Platzes auch noch nicht abgesagt werden. Woran all das lag? Aus Lotte war jedenfalls zu hören, die Verträge seien ausgearbeitet und lägen unterschriftsreif bereit. Bleibt die Frage, aus welchem Grund der tätige Insolvenzverwalter Claus-Peter Kruth das Angebot noch nicht angenommen hat? Um mit anderen Anbietern zu pokern? „Da kann ich nichts zu sagen, es gibt nichts Neues“, erklärte Thomas Feldmann, Pressesprecher der Kanzlei Andres. Völlig unabhängig von den Gründen waren der FSV Zwickau und der Deutsche Fußball-Bund (DFB) über die Hängepartie alles andere als erfreut.

Im Internet tauchen derweil wenig positive Referenzen aus Italien auf. Dort haben Fans des ACN Siena den Investor Roman Gevorkyan im Visier, der die Anteile am KFC Uerdingen von Mikhail Ponomarev erworben hat. Die Anhänger des ehemaligen Traditionsverein in der Toskana sind erzürnt, weil ihr Klub nach finanziellen Schwierigkeiten und Zwangsabstieg nun wieder der vierten Liga angehört. Gevorkyans Unternehmen Noah Company ist zudem an den beiden Erstligisten FC Noah Jerewan (Armenien) und FC Noah Jurmala (Lettland) beteiligt.

Selbst wenn der neue Investor bereit wäre,  zukünftig für wirtschaftliche Stabilität beim KFC zu sorgen, so blieben weitere drängende Frage offen: Schafft es der Insolvenzverwalter, die offenen Forderungen in den Griff zu bekommen? Wo könnten die Uerdinger in der kommenden Saison ihre Heimspiele austragen? Wo könnten sie zukünftig unter professionellen Bedingungen trainieren? Fragen, die wahrscheinlich beantwortet werden müssten, bevor Gevorkyan investiert. Nur wenn alle drei Parteien – Investor, Insolvenzverwalter und die Stadt – gemeinsam einen Plan entwickeln, dürfte der Profifußball in Krefeld eine Chance haben.

Derweil bereitet sich die Mannschaft irgendwie auf das nächste Spiel vor. Am Mittwoch absolvierten die Spieler sechs Läufe über jeweils 1000 Meter auf der Anlage am Löschenhofweg, wo der Platz natürlich wegen Eis und Schnee nicht genutzt werden kann. Am Donnerstag trainierte der KFC in der Torfabrik. „Wir sind sehr dankbar, dass wir die Halle dort nutzen konnten“, sagt Trainer Stefan Krämer, der den körperlichen Zustand der Spieler irgendwie so stählen muss, dass sie demnächst 18 Begegnungen in kürzester Zeit absolvieren können, ohne aufgrund der hohen Belastung Verletzungen zu erleiden. Bei Edvinas Girdvainis hat sich der Verdacht auf einen Innenbandriss, den er beim 1:0-Sieg beim FC Bayern II erlitt,  bestätigt. Der Innenverteidiger fällt somit für sechs Wochen aus. Das ist schmerzhaft, denn der litauische Nationalspieler trug in nicht geringem Maße dazu bei, dass die Blau-Roten die beste Abwehr der Liga stellen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort