Dritte Liga Musculus schießt Uerdingen zum Sieg

Duisburg · Fußball-Drittligist KFC Uerdingen hat Moral bewiesen. Zwei Mal gerieten die Uerdinger in Rückstand, doch die Mannschaft drehte die Partie und gewann 3:2 gegen den SV Meppen.

 KFC Uerdingens Lucas Musculus.

KFC Uerdingens Lucas Musculus.

Foto: Thomas Schulze

Die Schauinsland-Arena in Duisburg schien für den KFC Uerdingen alles andere als eine Festung zu werden. Der Drittliga-Aufsteiger, der seine Heimspiele nicht in der Krefelder Grotenburg austragen kann, da diese nicht den Sicherheitsanforderungen genügt und saniert werden muss, war nach der 1:3-Auftaktniederlage gegen Unterhaching erneut auf der Verliererstraße. Doch dank eines furiosen Schlussspurts und durch ein Tor von Lucas Musculus in der Nachspielzeit gewannen die Gastgeber nach zweimaligem Rückstand gegen den SV Meppen mit 3:2 (0:1).

Trainer Stefan Krämer hatte die in Würzburg zuletzt siegreiche Mannschaft (2:0) nur auf einer Position geändert: Für den angeschlagenen Ali Ibrahimaj (Knöchelprellung) stand Oguzhan Kefkir in der Startformation. Er war bei den Bayern eingewechselt worden, hatte gut gespielt und getroffen.

Zudem hatte Krämer die Heimniederlage des 1. FC Kaiserslautern gegen Preußen Münster am Vorabend (1:2) durchaus in die Karten gespielt. „Natürlich war das heute in der Kabine ein Thema“, gestand der Coach. „In der Liga kann jeder jeden schlagen. Dass Meppen in dieser Saison noch kein Tor erzielt hat, heißt gar nichts. Wir sind gewarnt.“

Aber der SV Meppen musste gar kein Tor schießen, um in der 16. Minute in Führung zu gehen. Dafür sorgte Christian Dorda mit einem Eigentor. Das war aber nicht das einzige Ärgernis in dieser Szene, denn beim Ballverlust im Mittelfeld war Manuel Konrad gefoult worden, doch der Pfiff ausgeblieben. So lagen die Uerdinger wie schon beim Heimauftakt gegen Unterhaching (1:3) wieder frühzeitig zurück. Es blieb allerdings noch eine Menge Zeit, um das Malheur zu korrigieren. Vor der Pause gelang das allerdings nicht, weil der KFC sich zwar mühte, aber keine klaren Chancen erspielte.

Krämer reagiert und setzte ganz auf Offensive. Er brachte auf der rechten Seite Johannes Dörfler für Stefan Aigner. Zudem setzte er in Lucas Musculus auf einen echten Strafraumspieler, nahm dafür Mittelfeldspieler Manuel Konrad aus der Partie und zog Connor Krempicki zurück. Die Mannschaft wirkte wie verwandelt, drückte von Beginn an energisch auf den Ausgleich, der dann bereits sieben Minuten nach Wiederbeginn fiel. Kefkir traf mit seinem starken linken Fuß aus 18 Metern flach ins Eck. Die Freude währte nur sieben Minuten. Eine scharfe Hereingabe von Meppens Kapitän Wagner traf Nico Granatkowski an der Stirn, von der sich der Ball in den Winkel senkte.

Die Uerdinger warfen alles nach vorn und drängten auf den erneuten Ausgleich, erst recht, nachdem Patrick Posipal in der 70. Minute die Gelb-Rote Karte gesehen hatte. Der verdiente zweite Treffer für den KFC glückte dem Joker „Jojo“ Dörfler. Mit einer Glanzparade nach einem Kopfball von Komenda rettete KFC-Torhüter Vollath zunächst den Punkt, der aufgrund des mitreißenden Schlussspurts hochverdient und eigentlich zu wenig war. Und tatsächlich belohnten sich die Uerdinger in der Nachspielzeit doch noch: Lucas Musculus traf zum vielumjubelten 3:2.

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