Kfc Uerdingen 1:3 – KFC unterliegt auch dem Vorletzten

Krefeld · Fußball: Gegen den SC Wiedenbrück gab es erneut eine Niederlage. Jetzt ist sogar Platz 16 in Gefahr, und der Abstieg in die Oberliga rückt immer näher. Bei den Verantwortlichen um den neuen Trainer Erhan Albayrak herrscht Ratlosigkeit.

KFC Uerdingen: 0:4-Pleite gegen Siegen
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Regionalliga Als die Uerdinger am 17. Spieltag der laufenden Saison auf Platz 16 und damit einen Abstiegsrang abrutschten, glaubten viele an eine rasch zu korrigierende Momentaufnahme. Als vor einigen Wochen der Abstand zum Nichtabstiegsrang auf neun Punkte angewachsen war, avancierte dieser 16. Tabellenplatz, der ja unter bestimmten Umständen auch noch zum Klassenverbleib reichen würde, zum neuen Hoffnungsschimmer und markierte das neue Saisonziel. Doch auch damit könnte es nach der 1:3 (0:1)-Heimniederlage gegen den bisherigen Tabellenvorletzten SC Wiedenbrück bald vorbei sein. Denn durch diesen Erfolg verkürzte der Gegner den Abstand auf die Uerdinger auf drei Punkte — und hat noch eine Partie mehr auszutragen. Selbst der SV Lippstadt, der durch den Sieg der Wiedenbrücker nun mit fünf Punkten Rückstand auf Uerdingen Vorletzter ist, könnte aus eigener Kraft am KFC vorbeiziehen, denn der SV hat zwei Spiele weniger ausgetragen als dieser. Dass der Trainerwechsel Wirkung gezeigt hat, ist nicht zu erkennen - der Niedergang muss also andere Gründe haben. Der Abstieg in die Oberliga ist jedenfalls wieder ein Stückchen näher gerückt.

1.462 Zuschauer waren in dem Glauben in der Grotenburg gekommen, dass die engagierte Defensivleistung in der Vorwoche bei Viktoria Köln die Wende eingeläutet hätte. Doch in den ersten 45 Minuten wurden sie rasch eines besseren belehrt. Viele Fehlpässe im Mittelfeld, kaum ein geordneter Spielaufbau, und als die Zuschauer in der 30. Minute "Wir wollen euch kämpfen sehen", skandierten, hatte Trainer Erhan Albayrak schon seine gesamte Ersatzbank zum Aufwärmen geschickt. Völlig frei kam in dieser Spielphase Kamil Bednarski am Fünfmeterraum zum Kopfball und hatte keine Mühe, das 0:1 zu markieren (32.). Eine Chance zum Ausgleich bot sich fünf Minuten später Emrah Uzun, doch seinen Schuss vom rechten Strafraumeck parierte Wiedenbrücks Torwart Marcel Hölscher mit einer Fußabwehr.

Belebung ins Uerdinger Spiel brachten die Einwechslungen der beiden 18 Jahre alten A-Jugendlichen Dominik Oehlers (46.) und Dennis Lerche (59.). Bezeichnend: Lerche ersetzte Burak Kaplan, den Trainer Albayrak zu seinem vor gut zwei Wochen erfolgten Dienstantritt gerade erst zum neuen Kapitän erkoren hatte. Nachdem in der 50. Minute Wojciech Pollock einen Konter zum 0:2 abschloss, war es eine Ecke von Lerche, in deren Anschluss der 1:2-Anschlusstreffer fiel. Über Uzun kam der Ball zu Patrik Ellguth, der aus kurzer Distanz einnickte (67.). Die Uerdinger Hoffnung währte zwei Minuten. Einen Konter schloss abermals Pollock zum 1:3 ab. Gefallen hatten die Zuschauer nur an Lerche, und als er — und nicht ein gestandener Issa Issa — in der 78. Minute einen Freistoß aus 25 Metern ganz knapp neben den Pfosten zimmerte, war die Kulisse noch einmal kurzfristig da.

Ansonsten herrschte bei den Verantwortlichen des KFC weitgehend Ratlosigkeit. "Ich weiß es auch nicht, sag Du es mir", antwortete Albayrak auf die Frage, wie es jetzt weiter gehen soll. Auch das immer wieder bemühte Argument der angeblich ausstehenden Gehaltszahlungen wollte Albayrak nicht gelten lassen. "Wenn der Präsident sagt, dass die Gehälter gezahlt sind, dann ist das so", sagte der Ex-Profi, der unter anderem zwölf Jahre in der Türkei aktiv war. "Da hast du ganz oft dein Geld nicht oder erst verspätet bekommen, aber deshalb haben wir in den 90 Minuten auf dem Platz trotzdem alles gegeben." Das ist beim KFC aktuell nicht der Fall.

(RP)
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