1:1 gegen Wegberg-Beeck Das Tor von Joker Justin Neiß reicht dem KFC Uerdingen nicht

Krefeld · Der KFC Uerdinger bleibt im dritten Spiel in Folge ungeschlagen, kommt aber beim Vorletzten FC Wegberg-Beeck nicht über ein 1:1 hinaus und verpasst somit die Chance, den letzten Tabellenplatz zu verlassen.

 Justin Neiß (links) bringt den KFC in Führung und feiert das mit Leon Augusto und Charles Atsina (rechts).

Justin Neiß (links) bringt den KFC in Führung und feiert das mit Leon Augusto und Charles Atsina (rechts).

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Stefan Brauer

Er hätte der Held werden können. Justin Neiß traf beim Stand von 1:1 zwischen dem FC Wegberg-Beeck und dem KFC Uerdingen in der Schlussminute mit einem Schuss aus 20 Metern aber nur die Latte. „Eigentlich habe ich den Ball richtig getroffen“, sagt der 21-jährige offensive Mittelfeldspieler. „Es war halt eine 50/50-Situation, ob er sich rechtzeitig senkt oder nicht“, sagt er über den Schuss, der den ersten Saisonsieg für den KFC bedeutet hätte. Ein Tor, durch das die Mannschaft des Sportlichen Leiters Patrick Schneider und des Trainers Dmitry Voronov die Rote Laterne Wegberg-Beeck weitergereicht hätte. Hätte. So aber blieb es aber beim leistungsgerechten 1:1 (0:0).

Uerdingens Trainer konnte dem Remis aber auch viel Positives abgewinnen. „Wir sind jetzt im dritten Spiel in Folge ungeschlagen geblieben“, bilanzierte er. „Zu Beginn hatten wir viele Qualitätsfehler drin, inklusive Stockfehlern. Mit der Zeit sah das aber immer besser aus. Wir hatten, meiner Meinung nach, mehr vom Spiel. Wir hatten einen Pfosten- und Lattentreffer. Aber wir haben trotzdem das Tor noch gemacht. Dann werden wir aufgrund unserer Unkonzentriertheit gnadenlos bestraft“, sagte er und sprach damit auch das an, was besser werden muss. Damit hob er auf die Szene fünf Minuten vor dem Ende ab, als ein leichter Ballverlust dem eingewechselten Shpend Hasani den Ausgleichstreffer zum 1:1 ermöglichte.

In den ersten 45 Minuten waren beide Mannschaften, die am Tabellenende stehen und auf keinen Fall verlieren wollten, nicht das ganz große Risiko gegangen. Abdul Fesenmeyer setzte sich in der elften Spielminute auf rechts schön durch, doch seine flache Hereingabe in den Rücken der Abwehr fand keinen Abnehmer. „Das sah doch gut aus“, befand KFC-Vorsitzender Damien Raths, der das Spiel allein am Stankett stehend verfolgte. Fast im Gegenzug hätte er aber das 1:0 für die Gastgeber gesehen, doch der Freistoß, den Kevin Weggen über die Mauer zirkelte, fing Jovan Jovic im KFC-Tor sicher ab. So konnte freute sich der KFC über die fünften 45 Minuten in Folge ohne Gegentor.

Aufregend wurde es nach einer guten Stunde, als eine umstrittene Entscheidung von Schiedsrichter Lars Bramkamp zu einer Rudelbildung unmittelbar vor der Wegberger Trainerbank führte. Weil Wegbergs Co-Trainer Mike Schmalenberg in der Situation den Ball festhielt, wurde er mit glatt Rot des Feldes verwiesen.

Wenig später folgte der Auftritt von Justin Neiß. Der Joker traf nach einer Hereingabe von rechts aus sechs Metern flach links unten zur Führung. „An diesem Zusammenspiel sieht man, dass wir die fehlende Vorbereitung durch die Trainingseinheiten Woche für Woche besser kompensiert bekommen“, sagt Neiß. Um dann artig anzufügen, „dass er hofft, mit weiteren Toren der Mannschaft zu helfen“. Wofür einiges spricht, denn der 21-jährige offensive Mittelfeldspieler kam in sämtlichen sieben bisherigen Saisonspielen zum Einsatz – wenn auch nicht immer in der Startformation. In Wegberg-Beeck erzielte er sein erstes Tor für Uerdingen. Und als er im ersten Heimspiel der Saison gegen Bonn eingewechselt wurde, attestierten ihm die Uerdinger Pokalsieger Norbert Brinkmann und Werner Vollack für eine deutliche Belebung des Sturmspiels gesorgt zu haben. Hoffentlich nicht die letzte.

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