Franzose geht zu den Bolton Wanderers Kaiserslautern: Djorkaeff wechselt in die Premier League

Kaiserslautern (rpo). Der französiche Nationalspieler Youri Djorkaeff wechselt mit sofortiger Wirkung vom 1. FC Kaiserslautern zum englischen Premier League-Club Bolton Wanderers, bei dem er einen Vertrag über drei Monate unterschrieb.

"Dies ist ein großer Tag für mich", sagte der 32-jährige Djorkaeff bei der eilends einberufenen Abschieds-Pressekonferenz im Fritz-Walter-Stadion.

Angaben über die finanziellen Modalitäten machte der FCK-Vorstandsvorsitzende Jürgen Friedrich nicht. Vermutlich aber ließen die Pfälzer ihr "enfant terrible", das nach einem fast eineinhalb Jahre währenden Streit mit Trainer Andreas Brehme zum sündhaft teuren Bankdrücker wurde, ablösefrei ziehen. Stattdessen sollen die abstiegsbedrohten Engländer, die zuvor schon Ex-Nationalspieler Fredi Bobic (Borussia Dortmund) und den Dänen Stig Töfting (Hamburger SV) im "Winterschlussverkauf" erworben hatten, einen siebenstelligen Euro-Anteil am bisherigen Gehalt des Franzosen bei den Lauterern übernommen haben. Der vor zweieinhalb Jahren von Inter Mailand gekommene Djorkaeff hatte noch einen Vertrag bis Saisonende in Kaiserslautern.

"Ich habe jetzt noch drei Monate, um zu spielen und damit zur Weltmeisterschaft zu kommen", sagte Djorkaeff. Unter Brehme, der ihm in dieser Saison gerade einmal 149 Bundesliga-Spielminuten gönnte, hatte der Mittefeldstar keine Chance mehr, sich für einen WM-Platz in der "Equipe Tricolore" zu empfehlen. Zuletzt war er von Nationaltrainer Roger Lemerre zwar immer noch eingeladen, aber kaum noch eingesetzt worden.

"Wir haben dem Anliegen von Youri nach einer Vertragsauflösung Rechnung getragen, um die Dauerfehde zu beenden", sagte FCK-Boss Friedrich. Djorkaeff ergänzte: "Ich glaube, auch für Kaiserslautern ist die Situation jetzt besser." In den letzten Wochen waren die Bemühungen des Franzosen um einen Clubwechsel stets daran gescheitert, dass keine konkreten Angebote vorlagen.

Schmutzige Wäsche wollte Djorkaeff allerdings auch zum Abschied nicht waschen und blieb deshalb die Antwort schuldig, warum es bereits im Oktober 2000 zum Zerwürfnis mit Brehme kam. "Ich möchte über diese Angelegenheit nicht mehr reden, weil das Kapitel mit dem heutigen Tage beendet ist", sagte der Franzose. Bereits am Wochenende soll er für den englischen Aufsteiger, derzeit auf Platz 17, Tore im Abstiegskampf schießen.

(RPO Archiv)
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