Nach „Quotenschwarzer“-Nachricht Sky und Sport1 beenden Zusammenarbeit mit Jens Lehmann

Berlin · Nach seiner rassistischen Äußerung gegenüber Dennis Aogo hat Jens Lehmann seinen Posten im Aufsichtsrat von Hertha BSC verloren. Auch die TV-Sender Sky und Sport1 kündigten jetzt an, nicht mehr mit Lehmann zusammenarbeiten zu wollen.

So reagiert das Netz auf Jens Lehmanns „Quotenschwarzer“-Nachricht an Dennis Aogo
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Foto: dpa/Sven Hoppe

Nach einer rassistischen Äußerung gegenüber Dennis Aogo wird der Pay-TV-Sender Sky auf den Einsatz von Jens Lehmann verzichten. „Wir hatten Jens Lehmann oft bei Sky als Gast in unserem Programm, sind sehr enttäuscht über sein Verhalten und planen, ihn jetzt nicht mehr als Gast in unsere Sendungen einzuladen“, schrieb Sky-Sportchef Charly Classen am Mittwoch. Auch bei Sport1 wird der ehemalige Fußball-Nationaltorwart nicht mehr eingeladen.

Lehmann hatte zuvor mit einer rassistischen Nachricht an Dennis Aogo, der wie einst Lehmann selbst Sky-Experte ist, für einen Skandal gesorgt. Aogo hatte einen entsprechenden Screenshot bei Instagram Story gepostet und einen Kommentar, der demnach vom Handy von Lehmann stammte, rot umrandet: „Ist Dennis eigentlich euer quotenschwarzer?“ Lehmann hatte sich am Mittwoch dafür nach eigenen Angaben bei dem ebenfalls ehemaligen Nationalspieler entschuldigt.

Aogo war zuletzt beim Zweitligisten Hannover 96 unter Vertrag und arbeitet seit September im Experten-Team von Sky. „Dennis Aogo ist ein hoch geschätzter Kollege und exzellenter Experte und wir sind sehr froh, ihn in unserem Team zu haben“, schrieb der Sportchef weiter. „Wir bei Sky verurteilen jegliche Form von Rassismus und geben Rassismus keinen Raum und keine Plattform.“

Lehmann selber hatte bereits einige Jahre als Experte bei Sky und später bei RTL gearbeitet, wo er Vorgänger von Jürgen Klinmann war. Zuletzt hatte er als Gast bei Sky, im „Doppelpass“ von Sport1 und in der Vorwoche bei der ARD TV-Auftritte.

Die Aussetzer des Jens Lehmann
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Zuvor beendete bereits Hertha-Investor Lars Windhorst die Zusammenarbeit mit Lehmann. Der frühere Nationaltorhüter ist seit Mittwoch mit sofortiger Wirkung nicht mehr im Aufsichtsrat. Den Posten hatte er seit Mai vergangenen Jahres inne.

Hertha-Trainer Pal Dardai hat das schnelle Handeln der Verantwortlichen bei Hertha BSC nach dem Eklat um Jens Lehmann als „sehr gut“ bezeichnet. „Die neue Führung von Hertha ist sehr konsequent, und das ist sehr positiv“, sagte der Ungar am Mittwoch bei einer Pressekonferenz zum Nachholspiel in der Bundesliga an diesem Donnerstag (18.30 Uhr/DAZN) im Berliner Olympiastadion gegen den SC Freiburg.

(kron/dpa)
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