Ex-Nationalspieler nimmt Entschuldigung an Aogo will zweite Chance für Lehmann nach Rassismus-Skandal

Hamburg · Wenn es nach dem Willen von Dennis Aogo geht, soll Ex-Nationalspieler Jens Lehmann trotz seiner rassistischen Äußerungen noch eine zweite Chance bekommen. Das teilte der ehemalige Profi am Mittwoch mit.

 Soll eine zweite Chance erhalten: Jens Lehmann.

Soll eine zweite Chance erhalten: Jens Lehmann.

Foto: dpa/Sven Hoppe

Dennis Aogo will Jens Lehmann nach dessen rassistischer Nachricht eine zweite Chance geben und hat die Entschuldigung des ehemaligen Torhüters inzwischen angenommen. Das schrieb er in einem Beitrag bei Instagram.

„Jeder Mensch macht Fehler, jeder Mensch hat eine zweite Chance verdient“, schrieb Aogo, nachdem er noch einmal deutlich machte, was er von der rassistischen Entgleisung Lehmanns hielt. „Ich fand nicht gut, was er geschrieben hat, fand auch die Formulierung nicht gut. Es war auch ein Stück weit respektlos, weil man so etwas nicht schreibt, egal an wen die Nachricht adressiert war.“ Aogo kündigte zudem ein baldiges Treffen mit Lehmann an.

Die Aussetzer des Jens Lehmann
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Foto: imago

Lehmann hatte zuvor mit einer rassistischen Nachricht an Dennis Aogo, der wie einst Lehmann selbst Sky-Experte ist, für einen Skandal gesorgt. Aogo hatte einen entsprechenden Screenshot bei Instagram Story gepostet und einen Kommentar, der demnach vom Handy von Lehmann stammte, rot umrandet: „Ist Dennis eigentlich euer quotenschwarzer?“ Lehmann hatte sich am Mittwoch dafür nach eigenen Angaben bei dem ebenfalls ehemaligen Nationalspieler entschuldigt.

Dennoch wird der Pay-TV-Sender Sky auf den Einsatz von Jens Lehmann als Experten künftig verzichten. „Wir hatten Jens Lehmann oft bei Sky als Gast in unserem Programm, sind sehr enttäuscht über sein Verhalten und planen, ihn jetzt nicht mehr als Gast in unsere Sendungen einzuladen“, schrieb Sky-Sportchef Charly Classen am Mittwoch. Auch bei Sport1 wird der ehemalige Fußball-Nationaltorwart nicht mehr eingeladen.

So reagiert das Netz auf Jens Lehmanns „Quotenschwarzer“-Nachricht an Dennis Aogo
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Foto: dpa/Sven Hoppe

Zuvor beendete bereits Hertha-Investor Lars Windhorst die Zusammenarbeit mit Lehmann. Der frühere Nationaltorhüter ist seit Mittwoch mit sofortiger Wirkung nicht mehr im Aufsichtsrat. Den Posten hatte er seit Mai vergangenen Jahres inne.

Derweil hat sich Ina Aogo nach der WhatsApp-Nachricht von Lehmann an ihren Ehemann Dennis entsetzt geäußert. „Ich frage mich echt, was hier los ist. Dieses Land macht mir Angst mittlerweile“, sagte sie am Mittwoch bei Instagram und nannte als Beispiel ein Video, das einen Mann zeigt, der einen Jugendlichen mit ausländischen Wurzeln tritt.

(dör/dpa)
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