Vor der Partie gegen den HSV Karlsruhe geht mit großer Zuversicht in die Relegation

Karlsruhe · Die Schlange vor dem Ticketschalter im Wildpark war am Dienstag mehrere hundert Meter lang – und wie die Fans glauben auch die Verantwortlichen ganz fest an die Rückkehr des Karlsruher SC in die Bundesliga.

 Der KSC will gegen den HSV die Überraschung schaffen.

Der KSC will gegen den HSV die Überraschung schaffen.

Foto: dpa, ude jai

Die Schlange vor dem Ticketschalter im Wildpark war am Dienstag mehrere hundert Meter lang — und wie die Fans glauben auch die Verantwortlichen ganz fest an die Rückkehr des Karlsruher SC in die Bundesliga.

"Die Euphorie kennt keine Grenzen", sagte Trainer Markus Kauczinski vor dem Relegations-Hinspiel des Zweitliga-Dritten morgen beim Erstliga-Drittletzten Hamburger SV (20.30 Uhr/ARD): "Es ist ein gutes Gefühl, dass die Stadt und die Leute hinter uns stehen - so ist alles möglich."

Der Coach, der den deutschen Meister von 1909 und zweimaligen DFB-Pokalsieger (1955 und 1956) nach sechs Jahren Abstinenz zurück in die Eliteklasse führen möchte, schickte eine eindeutige Warnung in den Norden. "Wir sind eine gefährliche Mannschaft. Der HSV wird aufpassen müssen, uns in den Griff zu kriegen", sagte Kauczinski, der den KSC innerhalb von zwei Jahren aus der 3. Liga an die Schwelle zur Bundesliga gebracht hat, "wir sind nicht umsonst die beste Auswärtsmannschaft der 2. Liga. Wir glauben an ein gutes Ergebnis."

Kauczinski ("Wir bauen auf eine Mischung aus Herz und Kopf - wir haben etwas zu gewinnen, Hamburg hat etwas zu verlieren") wird allerdings von Personalproblemen geplagt. Mittelfeldspieler Sascha Traut (Knieprobleme) fällt sicher aus. Hinter den Einsätzen von Torjäger Rouwen Hennings (Einblutung im Sprunggelenk), Hiroki Yamada (Wadenprobleme) und Verteidiger Daniel Gordon (Adduktorenprobleme) stehen Fragezeichen.

Die personellen Schwierigkeiten dämpfen die Euphorie im Umfeld allerdings nicht - rund 3000 Fans werden die Mannschaft mit nach Hamburg begleiten. "Die ganze Stadt ist fiebrig, das ist schon irre", erklärte Sportchef Jens Todt, der selbst für den SC Freiburg in der ersten Liga spielte: "Es gibt einen Schulterschluss zwischen Mannschaft und Fans."

Das beflügelt auch die Profis, die keine Angst vor dem Bundesligisten zeigen - die schwache Saison des HSV verleiht den Badenern Selbstvertrauen. "Ich glaube, es ist an der Zeit, dass wir die Uhr abstellen", sagte Philipp Max mit Blick auf die ununterbrochene Erstliga-Zugehörigkeit des Bundesliga-Gründungsmitglieds: "Wir wollen uns die Chance nicht entgehen lassen."

(sid)
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