„Football-Leaks“ Ungarn liefert Whistleblower Rui Pinto an Portugal aus

Budapest · Ungarn liefert den durch die „Football Leaks“ bekannten Whistleblower Rui Puinto an sein Heimatland Portugal aus. Dort wird unter anderem wegen versuchter Erpressung gegen ihn ermittelt.

 Rui Pinto, umgeben von Polizeibeamten, im Budapester Stadtgericht.

Rui Pinto, umgeben von Polizeibeamten, im Budapester Stadtgericht.

Foto: AP/Pablo Gorondi

Über die Auslieferung entschied das Städtische Gericht in Budapest am Dienstag, wie eine Sprecherin des Gerichts bestätigte.

Der Portugiese war Mitte Januar in Budapest verhaftet worden. Dabei waren bei ihm auch zehn Festplatten sichergestellt worden. Ein Großteil der darauf befindlichen Daten habe er bislang nicht mit den Medien geteilt, hatte Pinto wenig später im Gespräch mit dem „Spiegel“, dem NDR und der französischen Online-Plattform „Mediapart“ erklärt. Er steht in Budapest unter Hausarrest.

Bei den Daten handele es sich um vertrauliche Dokumente aus der internationalen Fußballbranche und dem Offshore-Bankenwesen. Laut portugiesischer Polizei wird Pinto unter anderem „der unzulässigen Aneignung und Verbreitung von Daten sowie der versuchten Erpressung“ verdächtigt. Diese Vorwürfe wies Pinto zurück.

Bei den Ermittlungen der Behörden in Portugal geht es weniger um „Football Leaks“ als um Infolecks, die über den TV-Kanal des FC Porto und in Blogs veröffentlicht wurden. Diese Infolecks führten zu Ermittlungen gegen den Rekordmeister Benfica Lissabon, der Schiedsrichter und Spiele gekauft haben soll. Wegen der Infolecks erstattete Benfica Anzeige gegen den FC Porto.

(ako/dpa)
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