Vorwurf der unsolidarischen Haltung in Corona-Krise Kroos wehrt sich gegen Kritiker

Madrid · Toni Kroos von Real Madrid ist in Spanien in die Kritik geraten, weil er sich angeblich weigere auf Gehalt zu verzichten. Der Nationalspieler füllt sich jedoch falsch verstanden und wehrt sich gegen den Vorwurf der unsolidarischen Haltung in der Corona-Krise.

Toni Kroos bei der EM 2021: Der DFB-Mittelfeldspieler im Porträt
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Foto: AP/Manu Fernandez

„Es ist möglich, dass das nicht korrekt übersetzt wurde oder dass es manche nicht verstehen wollen“, schrieb der Profi von Real Madrid am Donnerstag auf Twitter. Kroos war in seiner Wahlheimat Spanien schwer kritisiert worden, nachdem er sich im SWR-Podcast „Steil extra!“ zum Thema Gehaltskürzungen geäußert hatte.

„Grundsätzlich ist das eine Option. Je nachdem, wo man wie in damit helfen kann, sollte das für jeden eine Option sein, darüber nachzudenken“, hatte der 30-Jährige gesagt. Er finde es aber „eigentlich immer noch besser“, das volle Gehalt zu bekommen, „aber eben dann mit dem Gehalt vernünftige Sachen zu machen und links und rechts zu helfen“. Ein Gehaltsverzicht sei „ja auch wie eine Spende ins Nichts oder an den Verein, wobei das, glaube ich, hier (bei Real Madrid) eher nicht nötig ist.“ Die andere Seite sei, „was mache ich denn mit dem Geld, was ich bekomme? Da ist, glaube ich, schon jeder gefordert, auch da zu helfen, wo es jetzt nötig ist.“

Kroos lebe „doch in einer Blase, in einer anderen Welt“, meinte danach der frühere Torhüter und Ex-Trainer Jorge D'Alessandro. Auch Fans hatten geschimpft.

Kroos entgegnete nun: „Ihr kennt mich gut, meine Meinung war von Anfang an folgende: Wenn wir Arbeitern und Sektoren im Club helfen können, sehe ich es als logisch an, dass wir auf einen Teil unseres Gehalts verzichten.“ Als „Beweis“ für diese Haltung führte der Ex-Münchner die kurz zuvor vom Club mitgeteilte Entscheidung an, man habe sich mit den Spielern um Kapitän Sergio Ramos auf eine Kürzung der Gehälter in Höhe von zehn Prozent geeinigt.

Sollte die Saison 2019/20 abgebrochen werden, würde die Kürzung bei 20 Prozent liegen, hieß es. Andere spanische Topklubs wie Meister FC Barcelona und Atlético Madrid hatten zuvor vorübergehende Gehaltskürzungen von 70 Prozent bekanntgegeben.

(dpa/old)
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