"Marc-Andre wird die Nummer eins sein" Ter Stegen offiziell in Barcelona vorgestellt

Barcelona · Ter Stegen überstand bei seiner Präsentation in Barcelona eine erste Bewährungsprobe. Der Druck wird enorm sein. Aber der Club beteuert: Der Deutsche wird die Nummer eins im Tor des "neuen Barca".

Ter Stegen in Barcelona angekommen
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Marc-André ter Stegen hat schon an seinem ersten Tag beim FC Barcelona Reflexe zeigen müssen. Der 22-jährige Mönchengladbacher wurde bei seiner Präsentation am Donnerstag im Camp Nou zwar nicht mit Schüssen, dafür aber mit heiklen Fragen eingedeckt - etwa zu seiner "mangelnden Erfahrung" und zu möglichen "Konkurrenten", die Barca noch verpflichten wolle.

"Marc-Andre wird die Nummer eins sein"

Ter Stegen blieb ruhig und souverän und betonte: "Das ist ein sehr wichtiger Karriereschritt für mich". Die Zweifel über die Rolle des Deutschen im Nobelverein wischte derweil Sportdirektor Andoni Zubizarreta energisch weg: "Marc-Andre wird die Nummer eins sein", versicherte der frühere spanische Nationaltorwart.

Der FC Barcelona überwies nach eigenen Angaben zwölf Millionen Euro an die Borussia für die Dienste des Mannes, der von Joachim Löw nicht für die WM nominiert wurde, aber weiter eine Restchance auf einen Sommer in Brasilien hat. Ter Stegen hatte in Barcelona noch nicht Platz genommen, da kam aus Südtirol aus dem DFB-Trainingslager schon die Information, dass er sich für einen Noteinsatz bereithalten soll, wenn DFB-Stammkraft Manuel Neuers Schulter nicht heilt.

Bei seinem ersten Auftritt in Barcelona begrüßte der 1,89-Meter-Mann ter Stegen die in großer Zahl erschienenen Journalisten artig auf Spanisch: "Gracias. Noch spreche ich weder Spanisch noch Katalanisch. Ich werde aber lernen. Ich freue mich, hier zu sein, und hoffe, dass ich Erfolg habe." Nach Clubangaben hat er mit den Katalanen einen Fünfjahres-Vertrag mit einer Ausstiegsklausel von 80 Millionen Euro unterzeichnet.

Ter Stegen sprach von einer "sehr großen Herausforderung", die auf ihn im Lionel-Messi-Club zukomme. Bewähren musste er sich allerdings schon ohne Torwarthandschuhe. Was sage er denn dazu, dass er nicht vom neuen Trainer Luis Enrique, sondern von Zubizarreta als Nachfolger des weggezogenen Víctor Valdés ausgesucht worden sei, wollte ein Journalist wissen. Ter Stegen blieb gelassen und sagte: "Das bereitet mir keine Sorgen. Ich habe viel über Luis Enrique gehört und werde ihn morgen kennenlernen. Ich freue mich schon darauf. Er ist der ideale Mann für den Club."

Als die Medienvertreter immer wieder wissen wollten, was ter Stegen von Valdés halte, welchen weiteren Torhüter der Verein denn noch verpflichten wolle und ob Atlético-Madrid-Keeper Thibaut Courtois kommen werde, platzte Zubizarreta der Kragen. Er unterbrach schroff und meinte: "Heute ist der Tag von Marc-André, wir sollten über ihn reden." Zur Frage, ob ter Stegen mit 22 "reif genug" für Barcelona sei, entgegnete der 52-jährige Sportdirektor: "Wenn es nach Reife ginge, wäre ich der ideale Mann fürs Tor."

Nach Medienangaben will Neu-Trainer Luis Enrique drei mehr oder weniger gleichwertige Torhüter - darunter auch einen erfahreneren Keeper - im Kader haben. Barcelona sondiere neben Courtois unter anderen José Reina (31/Liverpool), Willy Caballero (31/Málaga), Diego Alves (28/FC Valencia) und Keylor Navas (27/Levante).

Ter Stegen ist die erste Verpflichtung im Rahmen der "großen Veränderungen", die Clubboss Josep Maria Bartomeu jüngst nach der äußerst schwachen Saison ankündigte. Auf der langen Wunschliste tauchen laut Medien unter anderem die Namen von David Luiz, Mats Hummels, Vincent Kompany, Javi Martínez und Paul Pogba auf.

Ter Stegen wird jedenfalls die Worte von Jordi Mestre bei der Präsentation gern gehört haben. "Zahlen nenne ich nicht. Aber wir werden so viel Geld investieren wie nötig, um ein wettbewerbsfähiges Team auf die Beine zu stellen und die Titel zu holen, die Barça verdient", beteuerte der Club-Vizepräsident.

(dpa)
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