Nach Kritik Spanien erlaubt Kosovo Start unter heimischer Flagge

Madrid · Spanien hat die Unabhängigkeit des Kosovo bisher nicht anerkannt. Daher durften Sportler bei der Karate-WM dort nicht unter eigener Flagge antreten. Nun reagierte Spanien auf die Kritik von Athleten und Verbänden.

 Der kosovarische Fußballer Vedat Muriqi jubelt über sein Tor in der Nations League gegen Malta.

Der kosovarische Fußballer Vedat Muriqi jubelt über sein Tor in der Nations League gegen Malta.

Foto: AP/Visar Kryeziu

Auf Druck des Internationalen Olympischen Komitees dürfen Sportler aus dem Kosovo bei Wettbewerben in Spanien ab sofort unter heimischer Flagge starten. Diese Entscheidung gab das spanische Außenministerium am Mittwoch nach Gesprächen mit dem Nationalen Olympischen Komitee Spaniens (COE) bekannt. Das IOC zeigte sich nach dem Regierungsbeschluss "zufrieden und dankbar".

Vorausgegangen war eine Empfehlung des IOC an die internationalen Sportverbände, keine Großveranstaltungen mehr an Spanien zu vergeben, solange die Regierung keine Garantien für Starts ohne Diskriminierung geben könne. Bei der Karate-WM in Madrid (6. bis 11. November) hatten die Gastgeber Athleten aus dem Kosovo zum Teil untersagt, unter eigener Flagge zu starten. Die Sportler wurden bei der WM auf Anzeigetafeln und Bildschirmen in der Arena nicht als Athleten ihres Landes angekündigt, sondern als Sportler des Weltverbandes.

Spanien, das in Katalonien und im Baskenland Unabhängigkeitsbewegungen im eigenen Land gegenübersteht, hat die Unabhängigkeit des Kosovo bislang nicht anerkannt. Im IOC ist das Land seit 2014 mit einem eigenen Nationalen Olympischen Komitee vertreten.

(rent/sid)
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