Real will nicht am Transferwahnsinn teilnehmen Kein neuer „Galaktischer“?

Große Namen wie Neymar, Mbappe und Co. sind bei Real Madrid nach dem Abgang von Cristiano Ronaldo angeblich kein Thema mehr. Die Königlichen wollen nicht am Transferwahnsinn teilnehmen.

Frankreichs Shootingstar Kylian Mbappé.

Frankreichs Shootingstar Kylian Mbappé.

Foto: dpa/David Vincent

Ein neuer "Galaktischer" a la Neymar, Mbappe oder Hazard? Nein, danke! Sagt zumindest Real Madrids Präsident Florentino Perez. Und sorgt damit für eine Überraschung auf dem heißgelaufenen europäischen Transfermarkt - die Geldschatulle soll nach dem 112-Millionen-Transfer von Superstar Cristiano Ronaldo zu Juventus Turin nicht geleert werden.

Der 71 Jahre alte Unternehmer will sich nicht am Transferwahnsinn in Europas Topligen beteiligen, Transfers für 200 Millionen Euro schließen die Madrilenen momentan aus. "Wir haben uns vor ein paar Jahren schon für eine andere Transferpolitik entschieden. Cristianos Abgang wird diese Pläne nicht ändern", teilten die Königlichen der spanischen Online-Zeitung "Libertad Digital" mit.

Es wirkt allerdings doch wie ein recht spontaner Sinneswandel, denn noch vor wenigen Monaten klang Perez ganz anders, wenn er über sündhaft teure Wunschspieler sprach. "Die ganze Welt weiß, dass ich ihn haben will", sagte er noch Ende 2017 über den brasilianischen Superstar Neymar von Paris St. Germain.

Doch mittlerweile sind Gerüchte um vergleichsweise unspektakuläre Transfers deutlich heißer. Etwa um den belgischen Chelsea-Schlussmann Thibaut Courtois, der bei der WM in Russland als bester Torhüter ausgezeichnet worden ist - und für heutige Verhältnisse preiswert zu haben wäre. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge soll die Ablösesumme 40 Millionen Euro betragen. Der 26-Jährige wolle in Madrid leben und hat daher wohl nicht vor, seinen Vertrag an der Stamford Bridge zu verlängern, berichtet "Libertad Digital".

Kehrt James Rodriguez zurück vom FC Bayern?

Auch die Gerüchte um eine Rückkehr des kolumbianischen Fußball-Nationalspielers James von Bayern München verdichten sich. "Er trägt Real in seinem Herzen. Ich würde es begrüßen, wenn er wieder nach Madrid kommt", hatte der Adoptiv-Vater des WM-Torschützenkönigs von 2014, Juan Carlos Restrepo, am Samstag gesagt. "James will zurückkehren", so titelte auch schon die spanische Sportzeitung Marca.

Ob Courtois allerdings kommt oder James zurückkehrt: Real scheint sich primär auf sein übrig gebliebenes galaktisches "Bale-Modric-Ramos-Trio" zu verlassen. Auf den kroatischen Mittelfeldmotor Luka Modric also, der als bester WM-Spieler in Russland ausgezeichnet wurde. Auf Gareth Bale, der seine 100 Millionen Euro Ablöse in 189 Pflichtspielen mit 88 Toren und 57 Vorlagen gerechtfertigt hat. Und auf Sergio Ramos, unbestritten einer der besten Abwehrspieler der Welt. Das Stellungsspiel des Welt- und Europameisters ist exzellent, zudem besticht er durch Torgefahr.

Die angekündigte Zurückhaltung im Wettbieten bedeutet übrigens keineswegs, das Real seine Millionen neuerdings für sich behalten will. Präsident Perez hatte dem neuen Trainer Julen Lopetegui für den Sommer fünf neue Spieler versprochen. Bereits gekommen sind Linksaußen Vinicius Junior für 45 Millionen Euro, Rechtsverteidiger Alvaro Odriozola (30 Millionen) und Torwarttalent Andrej Lunin (8,5 Millionen). Das erst 17 Jahre alte brasilianische Sturmjuwel Rodrygo, für das Real rund 45 Millionen Euro locker gemacht hat, wird nicht vor Januar im Estadio Santiago Bernabeu auflaufen.

(ak/sid)
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