Abschied von Real Madrid Ramos geht mit Tränen und scharfer Kritik an der Vereinsführung
Madrid · Der langjährige Kapitän Sergio Ramos hat mit emotionalen Worten auf das Ende seiner Ära bei Real Madrid reagiert und die Vereinsführung des spanischen Fußball-Rekordmeisters scharf kritisiert.
"Die Zeit ist gekommen, eine der schwierigsten in meinem Leben, um mich zu verabschieden", sagte Ramos bei einer Ehrung des Klubs am Donnerstag in Madrid, ehe er mit Tränen in den Augen seine Rede kurzzeitig unterbrechen musste.
Auf der folgenden virtuellen Pressekonferenz griff der 35-Jährige die Vereinsspitze um den nicht mehr anwesenden Real-Präsidenten Florentino Perez und Manager Jose Angel Sanchez an. Im Zentrum seiner Kritik standen die Vertragsgespräche. Er habe, sagte Ramos, eigentlich für weitere zwei Jahre verlängern wollen, letztlich aber einem neuen Einjahresvertrag zugestimmt. Diesen habe ihm Real dann aber verweigert.
"Ich habe dem Angebot zugesagt, dann wurde mir mitgeteilt, dass die Frist abgelaufen ist", berichtete Ramos. Er habe jedoch nichts von einer Frist gewusst und sei "sehr überrascht" gewesen: "Ich wollte Real Madrid nie verlassen." Geld habe keine Rolle gespielt.
Ramos' Vertrag läuft am Ende des Monats aus. Der frühere Welt- und Europameister spielte insgesamt 16 Jahre bei den Königlichen und gewann dabei 22 Titel, darunter allein vier Mal die Champions League und fünfmal die spanische Meisterschaft. Nationalspieler Toni Kroos adelte seinen langjährigen Mitspieler am Donnerstag auf Twitter: "Bester! Verteidiger! Jemals!", schrieb der Ex-Weltmeister.
Für welchen Verein Ramos zukünftig auflaufen, ist nicht bekannt. Wechsel zu Ex-Klub FC Sevilla oder Reals Erzrivale FC Barcelona seien kein Thema, betonte er. "Eine einzigartige Etappe meines Lebens geht zu Ende. Nichts wird so sein, wie das, was ich hier erlebt habe", sagte Ramos bei seiner Ehrung und versicherte: "Früher oder später werde ich zurückkommen."
Der Leitwolf hatte aufgrund von Verletzungsproblemen nur 21 Pflichtspiele in der abgelaufenen Saison bestritten. Nationaltrainer Luis Enrique berief Ramos anschließend aus Fitnessgründen nicht in den spanischen Kader für die Europameisterschaft.