Real-Coach plant nicht mit weiteren Zugängen Bale soll Ronaldo-Lücke schließen

Miami · Real Madrid will trotz des Abgangs von Weltfußballer Cristiano Ronaldo offenbar ohne einen neuen Superstar in die Saison gehen. Sein Ersatz ist schon beim Klub, sagt der neue Trainer.

Gareth Bale beim Training.

Gareth Bale beim Training.

Foto: AP/Ellis Rua

Neymar. Kylian Mbappe. Edinson Cavani. Eden Hazard. Wer wurde nicht schon alles gehandelt als Nachfolger für Cristiano Ronaldo bei Real Madrid. Und nun, da der Weltfußballer das Training bei Juventus Turin aufgenommen hat, behauptet Julen Lopetegui, der neue Trainer der Königlichen, dass er gar keinen Nachfolger brauche. Denn er habe ihn schon: "Gareth Bale kann helfen, die Lücke zu schließen."

Das ist Gareth Bale
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Foto: dpa, PW hpl

Bale kam 2013 zu Real Madrid, er war damals 100,76 Millionen Euro teuer, beinahe sieben Millionen mehr als vier Jahre zuvor Ronaldo. Zuletzt hieß es, Bale sei unzufrieden mit seiner doch eher untergeordneten Rolle, doch nun haben sich ein paar Dinge geändert in den vergangenen Monaten: Im Endspiel der Champions League gegen den FC Liverpool (3:1) hat Bale zwei Tore erzielt, der damalige Trainer Zinedine Zidane ist weg.

Und vor allem: Ronaldo ist nicht mehr da. Jetzt ist Platz im Angriff. Ein Wechsel zu Tottenham Hotspur oder zu Manchester United, am Dienstag in Miami Gegner von Real beim International Champions Cup, scheint vom Tisch. Zumindest vorerst. Bale wird gebraucht. "Gareth ist glücklich, bei Real Madrid zu spielen", versicherte Lopetegui in Miami, "Gareth ist ein wunderbarer Spieler mit so vielen Qualitäten."

Geht es nach Lopetegui, dann muss Präsident Florentino Perez auch nicht mit Geld um sich werfen, wie er das ja schon so oft getan hat in der Vergangenheit, wenn er zu wenig Außerirdisches bei den Galaktischen ausgemacht haben wollte. Lopetegui sagt nun gelassen, "dass es eine spannende Aufgabe ist, das Team ohne Cristiano neu zu erfinden, um ein wettbewerbsfähiges Team zu schaffen, mit maximalem Ehrgeiz, um alle Titel zu erringen."

Bislang hat Real Linksaußen Vinicius Junior, Rechtsverteidiger Alvaro Odriozola und Torwart Andrej Lunin neu verpflichtet. Für Lopetegui, von Perez kurz vor Beginn der WM von der spanischen Nationalmannschaft losgeeist und vom Verband deswegen sogleich gefeuert, reicht das. Erst mal. "Wenn dies die Mannschaft ist, die ich zum Start der neuen Saison zu Verfügung habe, dann bin ich ein glücklicher Mann", versicherte er.

Ob Lopetegui ein glücklicher Mann bleibt, hängt nicht zuletzt von Bale ab, den Lopetegui jedoch auch sanft unter Druck setzt. "Dies ist eine fantastische Gelegenheit, sein Können zu zeigen. Er gehört zur Mannschaft. Er verfolgt dieselben Ziele wie wir", sagt der neue Trainer. Bleibt trotzdem die Frage: Was geschieht, wenn es nicht so läuft, wie vorgesehen. Perez ist nicht dafür bekannt, der geduldigste Mensch zu sein.

Allerdings: Einen Ronaldo kann Real eh nicht ersetzen. Höchstens durch Neymar. Oder Kylian Mbappe. Aber die wollen ja erst mal in Paris bleiben. Bei Thomas Tuchel.

(old/sid)
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