Primera Division startet Die Schulden-Liga geht in die neue Saison

Madrid · Spaniens Fußballklubs gaben auf dem Transfermarkt doppelt so viel Geld aus wie die Bundesligavereine. Real Madrid verstärkte sich gezielt mit Toni Kroos und James Rodriguez. Die Rivalen FC Barcelona und Atletico Madrid bauten ihre Teams kräftig um.

Real Madrid - Atletico Madrid
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Champions-League-Sieger Real Madrid sucht mit Weltmeister Toni Kroos und seiner 300-Millionen-Offensive die neue Herausforderung. In den Wettbüros werden die Königlichen bereits als Favorit der Primera Division gehandelt — trotz Platz drei in der vergangenen Saison hinter Überraschungsmeister Atlético und dem FC Barcelona.

Erstmals seit vielen Jahren ist Real aber nicht der Verein, der in Spanien vor dem Auftakt an diesem Wochenende das meiste Geld für neue Spieler ausgab. Im Duell mit Real, das Kolumbiens James Rodriguez für 80 Millionen Euro holte, legte Barca insgesamt 160 Millionen auf den Tisch — 81 davon für Uruguays Skandal-Beißer Luis Suarez.

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"Spaniens Fußball ist der König des Geldverschwendens", kritisierte die Zeitung "La Vanguardia". Zu Reals 115 Millionen Euro kommen noch 100 Millionen von Titelverteidiger Atletico hinzu. Trotz eines Schuldenbergs von 3,6 Milliarden Euro investierten die spanischen Klubs insgesamt fast 460 Millionen Euro, doppelt so viel wie die Bundesligavereine.

Vieles deutet auf einen Zweikampf der Giganten Real und Barca hin. "Wir wollen mindestens einen Titel", stellte Barcelonas Ikone Xavi Hernandez am Freitag unmissverständlich klar. Die Hoffnungen der Blau-Roten ruhen vor allem auf Trainer Luis Enrique. "Er ist unser wichtigster Neuzugang", meinte Klubchef Josep Maria Bartomeu. Der frühere Barca-Profi will das Team von einem reinen Kurzpass-Spiel und zu einer variablen Spielweise hinführen.

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Eine tragende Rolle dürfte dabei der frühere Schalker Ivan Rakitic spielen. Der von Borussia Mönchengladbach verpflichtete Torwart Marc-Andre ter Stegen verpasst den Saisonauftakt wegen einer Rückenverletzung — Stürmer Suarez ist wegen seiner Beißattacke bei der WM noch bis Ende Oktober gesperrt. Argentiniens Mehrfach-Weltfußballer Lionel Messi und Brasiliens wieder genesener Neymar stehen Enrique aber voll zur Verfügung.

Rivale Real baut vor allem auch auf Kroos. Der ehemalige Bayern-Profi ist längst nicht der teuerste Fußballer in der spanischen Liga, aber wohl der mit den meisten Vorschusslorbeeren. "Kaiser Kroos", pries ihn das Sportblatt "Marca": "Ein Mittelfeldspieler, wie er im Buche steht." Nach dem WM-Gewinn und einem Urlaub hatte er das Training gerade aufgenommen, da gewann er mit Real im europäischen Supercup gleich den ersten Titel.

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Nach der langersehnten "Decima" in der Champions League — zehnter Europacupsieg — haben die Madrilenen die Durchschlagskraft ihres Angriffs mit Weltfußballer Cristiano Ronaldo und dem 100-Millionen-Euro-Mann Gareth Bale auch noch mit WM-Torschützenkönig Rodriguez verstärkt. Für Unruhe könnte allerdings weiter die ungeklärte Zukunft von Sami Khedira, dem zweiten deutschen Weltmeister im Kader, sorgen.

Was mit dem wechselwilligen und ebenfalls nicht mehr zur ersten Wahl zählenden argentinischen Vizeweltmeister Angel di María passiert, ist ebenso ungewiss. Trainer Carlo Ancelotti hat sich auch nicht festgelegt, ob Kapitän Iker Casillas oder der Neuzugang Keylor Navas, einer der besten WM-Keeper, künftig das Tor hüten wird.

Titelverteidiger Atletico musste gezwungenermaßen eine Erneuerung seines Teams in Angriff nehmen. Tragende Kräfte wie Thibaut Courtois, Diego Costa oder Filipe Luis verließen den Verein. Zu den wichtigsten Verstärkungen gehören der frühere FC-Bayern-Torjäger Mario Mandzukic und der Franzose Antoine Griezmann. Trainer Diego Simeone bleibt seinem Stil treu und übt sich in Bescheidenheit. "Mit Real und Barça können wir nicht mithalten", sagte der Argentinier. "Unser Ziel ist der dritte Platz." Die ersten beiden dürften Real und der FC Barcelona unter sich ausmachen.

(dpa)
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