Trotz des Auswärtserfolgs Real droht peinlicher Pokal-Ausschluss

Madrid · Spaniens Rekordmeister Real Madrid droht nach einem peinlichen Fauxpas die Disqualifikation im nationalen Pokal, Meister FC Barcelona ist hingegen locker in die nächste Runde marschiert.

Real droht nach 3:1 Disqualifikation
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Foto: ap

Während Barcas B-Elf im Viertrunden-Rückspiel den Drittligisten CF Villanovense 6:1 (2:1) bezwang, könnte Reals 3:1 (1:0)-Hinspielerfolg beim FC Cadiz wegen des Einsatzes des nicht spielberechtigten Dimitri Tscheryschew Makulatur sein.

Der Russe hatte in der Vorsaison als Leihgabe an den FC Villarreal drei Gelbe Karten in der Copa del Rey kassiert und wäre damit in Reals Auftaktspiel der laufenden Saison gesperrt gewesen. Dies fiel allerdings erst auf, nachdem Tscheryschew in der zweiten Minute das Führungstor für Real geschossen hatte. Dabei hatte Spaniens Verband RFEF die Sperre des Stürmers offiziell verkündet.

Die Cadiz-Fans skandierten höhnisch: "Benitez, schau' mal auf Twitter!" Der Real-Coach nahm Tscheryschew zwar zur zweiten Halbzeit vom Platz, viel nützen dürfte ihm das aber nicht. Für ein vergleichbares Vergehen war in der laufenden Saison bereits Zweitligist CA Osasuna aus dem Pokal verbannt worden. Sollte Reals Ausschluss perfekt werden, könnte dies Benitez durchaus den Job kosten. Cadiz kann bis Donnerstag, 14.00 Uhr Einspruch gegen die Spielwertung einlegen.

Der unter den Spielern nicht sonderlich beliebte Trainer Benitez steht nicht erst seit der 0:4-Pleite im Clasico gegen den FC Barcelona unter Druck. In Cadiz war Real mit einer B-Elf angetreten, auch der deutsche Nationalspieler Toni Kroos stand nicht im Kader. Nach Tscherischew war Isco noch zweimal erfolgreich (66./74.).

Auch der FC Barcelona verzichtete auf seine Topstars um den viermaligen Weltfußballer Lionel Messi und zog dennoch souverän ins Achtelfinale des spanischen Pokals ein. Im heimischen Nou Camp besiegte Barca den Drittligisten CF Villanovense im Viertrunden-Rückspiel 6:1 (2:1), nachdem es im ersten Duell nur zu einem 0:0 gereicht hatte.

Messi stand wie der verletzte Nationaltorwart Marc-Andre ter Stegen nicht einmal im Kader des Champions-League-Siegers, Neymar, Luis Suarez und Andres Iniesta blieben auf der Ersatzbank. Im Tor spielte die etatmäßige Nummer drei Jordi Masip, "Liga-Stammtorwart" Claudio Bravo saß auf der Bank. Dani Alves (5.), Sandro Ramirez (20./30./69.) und Munir El Haddadi (50./76.) trafen für den Favoriten. Juanfran (28.) hatte für den Anschlusstreffer der Gäste gesorgt.

Ohne den verletzten Weltmeister Skhodran Mustafi mühte sich der FC Valencia nach dem Rücktritt von Trainer Nuno Espirito Santo zu einem 3:1 (1:1) bei Drittligist Barakaldo. Nachfolger Gary Neville, der am Mittwoch verpflichtet worden war, wurde noch von Interimscoach Salvador Gonzalez vertreten. Borussia Mönchengladbachs Champions-League-Kontrahent FC Sevilla hatte beim 3:0 (2:0)-Auswärtserfolg bei UD Logrones, ebenfalls dritte Liga, wenig Mühe.

(sid)
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