Bale-Gala bei Sieg von Real Cristiano Ronaldos bester Mann

Köln/Madrid · Der Superstar fehlte, der Rekordeinkauf glänzte: In Abwesenheit des verletzten Cristiano Ronaldo lieferte der Waliser Gareth Bale sein bislang stärkstes Spiel für Real Madrid ab. Mit dem Portugiesen will er sich allerdings nicht vergleichen.

Bale führt Real zu Sieg über Valladolid
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Gareth Bale ist auf einer Mission. Wo auch immer Real Madrids Rekordeinkauf ein Mikrofon erspäht, preist er seinen Teamkollegen Cristiano Ronaldo als besten Fußballer des Planeten. In königlichem Auftrag betreibt Bale Lobbyarbeit, damit der egozentrische Portugiese am 13. Januar vom Weltverband FIFA zum zweiten Mal nach 2008 den goldenen Ball erhält. Seine eigene Leistung beurteilt der 100-Millionen-Euro-Mann bescheidener. Dabei spurtet Bale nach Anlaufschwierigkeiten mit riesigen Schritten aus Ronaldos Schatten.

Mit drei Toren und einer Vorlage lieferte der Waliser beim 4:0 gegen Real Valladolid seine beste Vorstellung im weißen Real-Trikot ab - ausgerechnet in der Partie, die Ronaldo wegen einer Muskelverletzung verpasste. Bales eigene Analyse fiel trotz seiner Gala beinahe kleinlaut aus: "Ich verbessere mich immer weiter und lerne dabei von den Besten — vor allem von Cristiano. Hoffentlich kann ich das beibehalten."

Die spanische Presse feiert den 24-Jährigen derweil bereits als "Commander Bale" (Marca). Reals Hauspostille verknüpft den Aufschwung der Königlichen in der Primera Division und der Champions League mit Bales Leistungssteigerung und fragt: "Wer braucht eigentlich noch Cristiano?" Mit acht Toren und sechs Vorlagen in den vergangenen sieben Spielen nach dem verlorenen Clasico gegen den FC Barcelona hat Bale die Königlichen zurück ins Titelrennen geführt.

"Herber Schlag für uns"

Der Hochgelobte selbst hütet sich vor einem Vergleich mit Superstar Ronaldo: "Es war ein herber Schlag für uns, ohne ihn antreten zu müssen. Er ist der beste Spieler der Welt, das hat er bei Real Madrid und in Portugal bewiesen. Er spielt ein Level über allen anderen."

Gemeinsam mit Ronaldo erfüllt Bale allerdings die Hoffnungen der Madrilenen auf die gefährlichste Flügelzange der Welt. Spaniens Nachwuchsstar Isco zaubert in der Mitte, während die Defensive nach dem Ausfall von Nationalspieler Sami Khedira kaum etwas an Stabilität eingebüßt hat. Das System des Trainers Carlo Ancelotti greift, dabei war nach dem verhaltenen Saisonstart mit der Pleite im Stadtduell gegen Atletico früh Kritik am Italiener aufgekommen.

Auch die Transferpolitik stand auf dem Prüfstand, weil Bale wegen einiger Verletzungsprobleme nicht in Tritt kam. Schon trauerten Fans, Medien und Teile der Mannschaft dem Top-Vorbereiter Mesut Özil hinterher. Das Wehklagen ist verstummt, Bale ist in Madrid angekommen. "Die Verletzungen habe ich hoffentlich hinter mir gelassen", sagte der Zugang von Tottenham Hotspur nach dem Sieg über Valladolid, "ich bin glücklich, Teil dieser Mannschaft zu sein."

Für Trainer Ancelotti ist Bale längst ein wichtiger Bestandteil seiner Offensive, die in 20 Spielen 62 Tore erzielt hat: "Ich habe schon mehrfach gesagt, dass die Phase der Eingewöhnung bei ihm vorüber ist. Ihm geht es hervorragend und er sprudelt vor Selbstbewusstsein."

(sid)
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