Stürmer des FC Bayern Sammer: Mandzukic-Wechsel zu Atletico vor Abschluss

München · Bayern Münchens Sportvorstand Matthias Sammer hat bestätigt, dass der Wechsel des kroatischen Torjägers Mario Mandzukic vom deutschen Fußball-Meister zum spanischen Titelträger und Champions-League-Finalisten Atletico Madrid so gut wie perfekt ist.

Die erste Spielzeit der Bayern-Angreifer
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Foto: afp, pg/dg

"Es gibt eine mündliche Vereinbarung, sowohl zwischen Atletico Madrid und Bayern München sowie zwischen Atletico und Mario Mandzukic. Es ist noch nichts unterschrieben, aber ich denke, dass man sich auf das Wort verlassen und bald Vollzug melden kann", sagte Sammer am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in München.

Bayern kassiert für den 28-Jährigen, der 2012 vom VfL Wolfsburg an die Isar gekommen war und bei den Bayern noch einen Vertrag bis 2016 besaß, angeblich eine Ablöse von 22 Millionen Euro. Mandzukic soll in der spanischen Hauptstadt einen Vertrag bis 2019 erhalten. Sammer lobte das Verhalten des Kroaten im Transferpoker ausdrücklich: "Er hat sich immer korrekt und vorbildlich verhalten, ich kann nur Positives über ihn berichten. Ich, der Klub und Pep Guardiola wünschen ihm alles Gute."

Mandzukics Unzufriedenheit über seine Situation in München war Ende der abgelaufenen Saison offenkundig. Durch die Verpflichtung von Torschützenkönig Robert Lewandowski (Borussia Dortmund) sah der Stürmerstar, der zu Kroatiens Aufgebot bei der WM in Brasilien gehörte, wohl keine Perspektive mehr beim Triple-Gewinner von 2013. Münchens Trainer Pep Guardiola hatte Mandzukic am Saisonschluss auch nicht mehr für das Pokalfinale in Berlin gegen Dortmund nominiert.

Bei Atletico soll Mandzukic die Nachfolge von Nationalspieler Diego Costa, der für 35 Millionen Euro Ablöse zum FC Chelsea wechselt, antreten. Eine Verpflichtung von Wunschstürmer Alvaro Negredo von Manchester City scheiterte an der Ablösesumme von angeblich 30 Millionen Euro. Mandzukic, der in seinen vier Bundesliga-Jahren in Wolfsburg und bei den Bayern 110 Spiele (53 Tore) bestritt, war zuletzt auch bei Manchester United und Juventus Turin im Gespräch gewesen.

Sammer warnt

Sportvorstand Sammer hat die Profis des Rekordmeisters angesichts der von der WM erschwerten Saison-Vorbereitung vor einem Fehlstart gewarnt. "Wir haben einen Auftrag zu erfüllen: Wir wollen vom ersten Spieltag an den Rhythmus und das Niveau bestimmen - und auf keinen Fall der Musik hinterherlaufen", sagte Sammer am Mittwoch beim Trainingsauftakt der Münchner.

Nach den Weltmeisterschaften 2006 und 2010 hatten die Bayern jeweils die Meisterschaft verpasst. Und das, obwohl sie damals jeweils weniger Spieler bei der Endrunde hatten als jetzt in Brasilien (14). "Es besteht kein Grund zur Sorge, aber es besteht der Grund, sofort jeden Tag einen guten Job zu machen", sagte Sammer.

Keiner dürfe denken: "Wir beginnen jetzt erstmal langsam." Stattdessen müsse der Pflichtspielstart am 13. August mit dem Supercup bei Borussia Dortmund sofort in die Köpfe der Profis. "Wir dürfen uns nicht erlauben, solche Phasen zu haben wie 2006 oder 2010. Wir müssen top sein", sagte Sammer.

Lewandowski vorgestellt

Sammer sieht es deshalb als Vorteil an, dass zumindest der prominenteste Münchner Zugang Lewandowski gleich vom ersten Tag der Vorbereitung an zur Verfügung steht. "Er ist schon in einer guten Verfassung, das ist sehr wichtig für uns. Aber wir erwarten keine Wunderdinge von ihm am Anfang, wir geben ihm Zeit, sich zu integrieren." Lewandowski sei "aus dem Holz, aus dem Champions geschnitzt sind", müsse sich im "Stahlbad Bayern München" aber auch erstmal zurechtfinden.

Lewandowski, der in München bis 2019 unterschrieb und die Rückennummer 9 erhielt, trat an seinem ersten Arbeitstag äußerst bescheiden auf. Nach vier Jahren bei Borussia Dortmund habe er schlicht "den nächsten Schritt" machen müssen. "Mein Gefühl war, dass dieser Verein, diese Mannschaft für mich am besten ist, dass mich der FC Bayern besser machen kann", sagte er. Er wolle "schwer arbeiten", um die Erwartungen zu erfüllen, ergänzte er: "Bei Bayern ist es in jeder Saison dasselbe: am besten alle Titel gewinnen."

(sid)
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