Eklat vor Madrider Stadtderby Fans hängen Puppe von Reals Vinicius an Brücke auf
Madrid · Die teils ekelhaften und rassistischen Anfeindungen gegen Vinícius Junior von Real Madrid haben einen neuen, traurigen Höhepunkt erreicht. Vor dem Stadtderby hängten mutmaßlich Atletico-Fans Puppe mit dem Namen des Brasilianers an einer Brücke auf.
Vor dem Madrider Stadtderby im Pokal-Viertelfinale am Donnerstagabend erschütterte ein Rassismusvorfall den spanischen Fußball. An einer Brücke in der Nähe des Trainingsgeländes des Rekordmeisters Real wurde eine Schaufensterpuppe mit einem Trikot des brasilianischen Shootingstars Vinicius Junior (22) aufgehängt. Spanische Medien fassten die Aktion, für die Atletico-Ultras verdächtigt werden, als „rassistischen Angriff“ und „ernsthafte Bedrohung“ auf.
Auf einem Transparent, das in der Nacht auf Mittwoch an der Brücke befestigt worden war, prangte zudem der Slogan „Madrid hasst Real“. Diesen Satz hatten Ultras des Stadtrivalen Atletico bereits in der Vergangenheit verwendet.
Die Polizei sagte der Nachrichtenagentur AFP, dass sie den Vorfall untersuchen werde, ohne weitere Details zu nennen. Atletico selbst verurteilte am Donnerstag die Vorkommnisse. „Solche Handlungen sind absolut widerwärtig und unzulässig und beschämen die Gesellschaft“, stellte der Tabellenvierte klar. Auf Twitter sprach sich auch die spanische Liga gegen „die hasserfüllten Aktionen gegen Vinicius“ aus.
Real sprach von einem „bedauerlichen und verabscheuungswürdigen Akt des Rassismus, der Fremdenfeindlichkeit und des Hasses gegen unseren Spieler Vinicius“ und bedankte sich „für die Unterstützung und die Sympathiebekundungen“, die man erhalten habe.
Die Spielergewerkschaft AFE, Menschenrechtsorganisationen und andere Stellen kündigten rechtliche Schritte an. Profi-Liga-Boss Javier Tebas schrieb auf Twitter: „Eine Botschaft an diejenigen, die nachts Zuflucht suchen, um Hassverbrechen zu begehen: Wir werden euch aufspüren, wir werden Verurteilungen erwirken, damit ihr im Gefängnis landet, wo ihr hingehört. GENUG JETZT!!!“
Bereits im September hatten Atletico-Fans beim Derby in der Liga für negative Schlagzeilen gesorgt. Kameraaufnahmen zeigten, wie Anhänger den Außenbahnspieler von Real mit rassistischen Sprechchören beschimpften. Im Dezember stellte die Staatsanwaltschaft die Untersuchungen jedoch ein, weil es nicht möglich war, die Schuldigen zu ermitteln.