Bernabeu-Stadion Ein Facelift aus Barcelona für Real Madrids Stadion

Real Madrid will sein Stadion von Grund auf renovieren. Das Vorhaben soll 400 Millionen Euro kosten. Architekten aus Barcelona sollen zusammen mit Kollegen aus Hamburg das Bernabéu-Stadion zu einem Wahrzeichen der spanischen Hauptstadt machen.

So soll das renovierte Bernabeu aussehen
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Ein Hamburger Architektenbüro soll das Bernabéu-Stadion von Real Madrid von Grund auf umbauen. Die Sozietät gmp (Gerkan, Marg und Partner) setzte sich mit ihrem Entwurf, den sie zusammen mit den katalanischen Büros L35 und Ribas&Ribas vorgelegt hatte, in einem internationalen Wettbewerb gegen drei Mitbewerber durch. Dies gab der Präsident des spanischen Fußballrekordmeisters, Florentino Pérez, am Freitag bekannt. Das Vorhaben soll 400 Millionen Euro kosten und dem Stadion ein völlig neues Aussehen geben.

"Wir wollen das Bernabéu-Stadion zum höchstentwickelten Stadion des 21. Jahrhunderts machen", sagte der Architekt Volkwin Marg. Die Arena soll vollständig überdacht werden. Das zentrale Teil des Verdecks über dem Spielfeld soll innerhalb von 15 Minuten geöffnet werden können. Das Vorhaben soll 2017 abgeschlossen werden.

Zur Finanzierung sucht Real noch einen Sponsor, der für die Hälfte der Kosten aufkommen und der dem Stadion dafür - neben dem früheren Real-Präsidenten Santiago Bernabéu - den Namen geben darf. Die andere Hälfte der Kosten will der hoch verschuldete Verein durch Mitgliederanleihen finanzieren.

Der neue Stadionkomplex soll ein Luxushotel sowie ein Einkaufs- und ein Vergnügungszentrum beherbergen. Real verspricht sich davon eine Steigerung der Erträge um mehr als 30 Prozent. "Damit stärken wir unsere Wirtschaftskraft, und das versetzt uns in die Lage, auch in Zukunft ganz vorne mitzuspielen", sagte der Real-Präsident.

Einige Vorstandsmitglieder nahmen nach Informationen der Zeitung "El País" allerdings Anstoß daran, dass der katalanische Architekt Josep Ribas, der an dem siegreichen Entwurf beteiligt ist, ein eingeschriebenes Mitglied des Erzrivalen FC Barcelona ist.

Das Hamburger Büro hatte sich in den vergangenen Jahren im Stadionbau einen Namen gemacht. "Ich habe die Ehre, am Bau von mehr als 20 Stadien beteiligt gewesen zu sein, aber dieses Projekt ist ohne Zweifel das bedeutendste in unserer beruflichen Laufbahn", sagte Marg. Das Bernabéu solle zu einem Wahrzeichen von Madrid werden.

gmp baute für die Fußball-WM 2006 das Berliner Olympiastadion um und errichtete für die WM 2010 in Südafrika die Stadien in Kapstadt, Port Elizabeth und Durban. Für die WM 2014 in Brasilien seien die gmp-Architekten mit dem Bau des Nationalstadions in Brasília und der Arena in Manaus befasst, heißt es auf der Homepage des Büros.

(dpa)
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