Primera Division Ronaldo eilt Real im Stadtduell zur Rettung

Bei einem Sieg gegen Meister Atletico kann Real Madrid das Titelrennen in Spanien zu einem Zweikampf gegen Barca machen. Doch das Team von Kroos und Khedira kann gegen den Stadtrivalen seit fünf Spielen nicht mehr siegen - und tritt stark ersatzgeschwächt an.

Cristiano Ronaldo sieht Rot für Tritt gegen Cordoba-Spieler Edimar
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Ronaldo fliegt nach Tritt vom Platz

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Allzu ausgiebig durfte Cristiano Ronaldo seinen 30. Geburtstag nicht feiern. Beim Stadtderby gegen Angstgegner und Meister Atletico an diesem Samstag, zwei Tage nach dem Ehrentag von "CR7", setzt Champions-League-Sieger Real Madrid in der spanischen Primera Division wie selten zuvor auf die Tore und Künste des Weltfußballers. Im Vicente-Calderon-Stadion tritt der Tabellenführer nämlich gleich ohne sechs Stammspieler an. "Cristiano eilt zur Rettung", titelte am Freitag die Sport "Marca".

Der Portugiese, der sich zum runden Geburtstag ein Zwei-Millionen-Euro-Penthouse im Zentrum Lissabon schenkte, kehrt nach seinem Platzverweis im Ligaspiel beim FC Cordoba (1:2) und einer Zwei-Spiele-Sperre rechtzeitig ins Team der Weltmeister Toni Kroos und Sami Khedira zurück. Denn das Lazarett der Königlichen füllt sich: Zu den seit längerem lädierten Luka Modric, Fabio Coentrao und Pepe gesellten sich Sergio Ramos und James Rodríguez, die sich Mittwoch beim 2:1 über Sevilla verletzten.

Ramos fällt nach einer Mitteilung vom Freitag bis zu sechs Wochen aus, der WM-Torschützenkönig aus Kolumbien muss sogar rund acht Wochen pausieren. Beide verpassen somit die Achtelfinal-Duelle in der Champions League gegen Schalke 04.

Zu allem Übel schaut am Samstag auch Außenverteidiger Marcelo wegen Gelb-Sperre zu. Real-Coach Carlo Ancelotti wird eine "B-Abwehr" mit einem nicht eingespielten Innenverteidiger-Duo Nacho-Varane aufs Feld schicken. Da ist vorne natürlich Ronaldo gefragt, der in 19 Pflichtspielen gegen Atletico nicht weniger als 15 Mal traf. Auch deshalb, weil Real nach dem glücklichen Sieg im Champions-League-Finale (4:1 nach Verlängerung) seit fünf Pflichtspielen nicht mehr gegen den "armen" Stadtrivalen aus dem Süden Madrids gewinnen kann.

Atletico gewann in der Liga im Santiago Bernabeu (2:1), schnappte dem Nobelclub den spanischen Supercup weg und warf Real jüngst auch aus dem Pokal. Dabei war man vor dem Triumph im Pokalfinale 2013 gegen die "Weißen" 14 Jahre lang sieglos geblieben. "Wenn wir heute gegen Real aufs Spielfeld gehen, wollen wir unbedingt gewinnen. Das war früher mal ganz anders", erklärte Stürmer Fernando Torres, der im Winter nach sieben Jahren zu den "Colchoneros", den "Matratzen-Machern" zurückgekehrt war, das Erfolgsrezept am Freitag im Sportblatt "As". "Schuld" sei Coach Diego Simeone, der seinen Schützlingen unglaublich viel Selbstvertrauen einzuimpfen wisse.

Bei einem Sieg im 4000. Pflichtspiel der Klubgeschichte würde Real den Vorsprung auf den Gegner auf zehn Punkte ausbauen, Atletico zu 90 Prozent vom Liga-Thron stoßen und das Titelrennen zum Zweikampf gegen den vier Zähler zurückliegenden FC Barcelona machen. Wohl auch deshalb versucht es Alvaro Arbeloa mit Psycho-Tricks. Der Verteidiger warf den Simeone-Kickern mit spöttischen Worten - wie andere Kollegen vor ihm - erneut hartes und hässliches Spiel vor: "Probleme mit den Schiris müssen sie dennoch nicht befürchten. Es gab in der letzten Zeit nur einen Platzverweis gegen Atletico."

Von Journalisten auf die konsequente Spielweise von Atletico angesprochen sagte Ancelotti am Freitag: "Wir haben keine Angst." Reals Gegner lässt sich indes nicht provozieren. "Wir kümmern nur ums Fußballspielen", entgegnete Atletico-Verteidiger Diego Godín kurz und trocken. Der Uruguayer und ganz Atletico hoffen, dass Mandzukic Nacho und Varane ins Schwitzen bringt und Ronaldo im Duell der Goalgetter aussticht.

(dpa)
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