Spitzenspiel in Spanien Barca-Giganten ohne Angst vor "Monster" Atletico

Spaniens Fußball-Fans fiebern dem Showdown zwischen Spitzenreiter FC Barcelona und dem punktgleichen Verfolger Atletico Madrid am Samstag entgegen.

Lionel Messi trifft doppelt beim Comeback
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Auf diesen Tag haben Lionel Messi und Co. lange gewartet: In einem echten "Endspiel" um die Wintermeisterschaft der Primera Division will Titelverteidiger und Spitzenreiter FC Barcelona am Samstag (20 Uhr) beim überraschend immer noch punktgleichen Verfolger Atletico Madrid zum Hinrunden-Abschluss die Kräfteverhältnisse im Land des Fußball-Weltmeisters klären. "Wir werden mit der Faust auf den Tisch hauen", tönte Barca-Kapitän Xavi vor dem Showdown im natürlich ausverkauften Estadio Vicente Calderon.

Schon viel zu lange bekommen die an Dominanz gewohnten Katalanen den "kleinen Bruder" des momentan abgeschlagenen Erzrivalen Real Madrid einfach nicht abgeschüttelt. Wie ein Terrier hat sich das Team des Arbeiterklubs aus der spanischen Hauptstadt an Barcelona festgebissen und avancierte nicht zuletzt durch 25 Punkte aus den vergangenen neun Punktspielen ohne Niederlage zum schärfsten Konkurrenten des Champions. "Auf Barcelona wartet ein Monster", warnte die Madrider Sportzeitung AS die "Blaugrana" vor Hochmut und Leichtsinn.

Madrids Wandel vom einst krisengebeutelten Abstiegskandidaten zur "dritten Kraft" hat einen Namen: Diego Simeone. Seit der Landsmann von Barcelonas argentinischem Trainer Gerardo Martino vor zwei Jahren als Trainer in höchster Not zu den "Rojiblancos" zurückkehrte, die der 43-Jährige als Spieler 1996 zur bislang letzten Meisterschaft geführt hatte, ticken die Uhren bei Atletico anders.

Simeone erklärte Einsatz und Leidenschaft zu höchten Tugenden und kreierte eine raffinierte Taktik. Atleticos Spielweise unter dem einstigen "Arbeitstier" Simeone fasste Abwehrspieler Diego Godin zuletzt einfach zusammen: "Wir müssen viel mehr tun als andere Mannschaften, um zu gewinnen."

Dafür reiht Atletico neuerdings aber wieder Erfolg an Erfolg: Zusätzlich zum Klassenerhalt feierte Atletico 2012 auch den Gewinn der Europa League und holte in der vergangenen Saison den Pokal. Madrids Rolle als Barcelona-Jäger Nummer eins erscheint fast folgerichtig - hätte Atletico bei einem Etat von nur etwas mehr als 120 Millionen Euro nicht lediglich ein Viertel der "Giganten" Barcelona und Real zur Verfügung.

Die Renaissance des neunmaligen Meisters mutet umso überraschender an, als Atletico den Abgang von Superstürmer Radamel Falcao geradezu problemlos verkraftete: Für den zum AS Monaco abgewanderten Kolumbianer übernahm der gebürtige Brasilianer Diego Costa die Rolle des Torschützen vom Dienst und hat mit bislang 19 Saisontoren nur einen Treffer weniger auf dem Konto als Reals Weltfußballer-Kandidat Cristiano Ronaldo.

Hinter Costa vertraut Simeone auf eine Achse mit Mittelfeld-Jungstar Koke, an dem auch Star-Trainer Pep Guardiola bei Triple-Gewinner Bayern München interessiert sein soll, und besonders auch Belgiens neuer Torwart-Hoffnung Thibault Curtois. Der vom FC Chelsea ausgeliehene Keeper ist der Rückhalt der besten Abwehr in der Weltmeister-Liga (elf Gegentor in 18 Spielen).

Barcelona lässt sich von Atleticos beeindruckendem Höhenflug jedoch nicht schrecken. Zumal Messi unter der Woche ein spektakuläres Comeback nach fast zweimonatiger Verletzungspause feierte und in Vicente Calderon erstmals seit November wieder mit seinem brasilianischen Sturmpartner Neymar gemeinsam auf Torejagd gehen kann. Xavi jedenfalls ist von einem Erfolg seines Teams überzeugt: "Wir sind stärker, und das werden wir beweisen."

(sid)
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