Spektakuläre Transfergerüchte Nimmt das große Stürmer-Karussell Fahrt auf?

Düsseldorf · Pierre-Emerick Aubameyang ist auch ohne Transfer offenbar vom Markt, doch Stürmer von Weltklasseformat sind natürlich weiterhin gefragt. Vor allem die englischen Topklubs FC Chelsea und Manchester City wollen bis zum Saisonende personall nachlegen. Es könnte einen spektakulären Ringtausch geben.

Sergio Agüero und Alexis Sanchez im direkten Duell. Wechseln beide bald den Verein?

Sergio Agüero und Alexis Sanchez im direkten Duell. Wechseln beide bald den Verein?

Foto: afp

Nach der gewonnenen Meisterschaft will der FC Chelsea in der kommenden Saison auch in der Champions League eine Hauptrolle spielen. Allerdings ohne Diego Costa. Der gebürtige Brasilianer, mittlerweile für die spanische Nationalmannschaft aktiv, war in der vergangenen Spielzeit der Premier League noch der erfolgreichste Angreifer der "Blues": 20 Treffer und acht Vorlagen steuerte der bullige Stürmer in 35 Saisonspielen zum Titelgewinn bei.

Aussortiert per SMS

Trainer Antonio Conte setzt in Zukunft nicht mehr auf den 28-Jährigen, teilte Costa dies nach dessen Aussage kurz und schmerzlos per SMS mit. Der Torjäger sieht seine Zukunft bei seinem Ex-Klub Atlético Madrid, hat jedoch das Problem, dass der Klub aus der spanischen Hauptstadt mit einer Transfersperre belegt wurde und erst im Januar 2018 wieder Spieler verpflichten darf. Chelsea muss damit rechnen, den ungewollten Spieler erst einmal nicht loszuwerden. Allerdings müsste auch Diego Costa ein gesteigertes Interesse an regelmäßigen Einsätzen auf höchstem Niveau haben, da er seinen Kaderplatz in Spaniens Nationalelf im WM-Jahr nicht gefährden will.

Das größere Problem für den englischen Titelträger ist jedoch, noch keinen Nachfolger für Diego Costa verpflichtet zu haben. Wunschkandidat Romelu Lukaku vom FC Everton gab den "Blues" einen Korb und unterschrieb stattdessen beim Ligarivalen Manchester United. Nun hat Chelsea ein Auge auf Alvaro Morata von Real Madrid geworfen. Für ihren Ersatzstürmer rufen die "Königlichen" eine stattliche Ablösesumme von 80 Millionen Euro aus. Ganz schön happig. Der zuletzt alternativ gehandelte Aubameyang darf Borussia Dortmund diesen Sommer zudem nicht mehr verlassen — und Chelsea läuft die Zeit davon. Derzeit findet sich nur der belgische Edeljoker Michy Batshuayi als klassischer Angreifer im Kader. Viel zu wenig für die ambitionierten Ziele und Ansprüche der "Blues".

Gerüchte um Agüero und Sanchez

Ein weiterer Kandidat heißt deshalb Sergio Agüero. Der Argentinier steht bei Manchester City unter Vertrag, soll aber in den Planungen von Trainer Pep Guardiola nicht mehr die allergrößte Rolle spielen. Angeblich hat der ehemalige Trainer des FC Barcelona und des FC Bayern bereits Grünes Licht für den Verkauf Agüeros gegeben. Einziger Haken an der Sache für Chelsea: Manchester City will den Top-Torjäger der vergangenen Saison nur dann Richtung Stamford Bridge ziehen lassen, sollte namhafter Ersatz verpflichtet werden.

Auch Guardiola hat seinen Wunschkandidaten längst ausfindig gemacht: Alexis Sanchez vom FC Arsenal soll von London nach Manchester wechseln. Sanchez hatte unlängst klargemacht, dass er in der kommenden Saison unbedingt in der Champions League spielen und deshalb Arsenal verlassen möchte. Noch hoffen die "Gunners" jedoch auf einen Sinneswandel beim 28 Jahre alten Chilenen, die sie mit einer unmoralischen Gehaltserhöhung erzwingen möchten. Gelingt dies nicht, braucht Arsenal zumindest nicht zwingend einen Ersatz für Sanchez. Der Franzose Alexandre Lacazette wurde schon für 53 Millionen Euro von Olympique Lyon geholt und ist damit der teuerste Transfer der Vereinsgeschichte.

Der aktuelle Transfersommer ist bislang noch verrückter als zurückliegende Transferphasen. Und da darf ein potenzieller Rekordtransfer natürlich nicht fehlen: Paris Saint-Germain soll dazu bereit sein, dem FC Barcelona die festgeschriebene Ablöse in Höhe von 222 Millionen Euro für den Brasilianer Neymar zu zahlen. Sollte sich dieses Gerücht jedoch nicht bestätigen, ist davon auszugehen, dass die durch Scheich-Millionen unterstützen Pariser sich auch noch in den Transferpoker um Agüero und Sanchez einschalten. Es bahnt sich ein Wettbieten der ganz besonderen Art an.

(can)
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