Venlo-Neuzugang Lukas Schmitz „Es passt alles einfach perfekt“

Interview | Venlo · Lukas Schmitz wechselt im Sommer vom österreichischen Erstligisten Wolfsberger AC zu VVV Venlo. Der Neuzugang spricht im Interview über die Gründe für seinen Wechsel und seine Ziele in den Niederlanden.

 Lukas Schmitz im Trikot des Wolfsberger AC.

Lukas Schmitz im Trikot des Wolfsberger AC.

Foto: imago images / GEPA pictures/GEPA pictures/ Christian Walgram;via www.imago-images.de

Herr Schmitz, warum haben Sie sich für einen Wechsel zu VVV entschieden?

Schmitz Als ich nach Österreich gewechselt bin, dachte ich, man könnte etwas aufbauen, die Leute begeistern, aber mir ist trotz zwei erfolgreichen Jahren in Wolfsberg zu wenig Begeisterung zu spüren. Deswegen habe ich entschieden, dass ich wieder in eine große Fußballnation wechseln möchte, wo die Stadien voll sind und Stimmung herrscht. Ich will nicht mehr vor 2.000, 3.000 Menschen spielen – wer das einmal erlebt hat, weiß, wie viel mehr Spaß es macht, wenn deutlich mehr Fans im Stadion sind.

Haben Sie sich also schon erkundigt, wie hoch der Zuschauerschnitt in Venlo ist?

Schmitz Ja, so 7.000 sind es pro Spiel, also etwa dreimal so viele wie in Wolfsberg. Dazu kommen die Spiele bei Ajax Amsterdam, PSV Eindhoven oder Feyenoord Rotterdam, wo die Stadien immer ausverkauft sind und tolle Stimmung ist. Darauf freue ich mich ungemein.

Nach den Bundesligen in Deutschland und Österreich erleben Sie Fußball in einem weiteren Land.

Schmitz Als das Angebot kam, fand ich das richtig cool, weil ich die Ehrendivision mag und schon immer gerne geguckt habe, der Fußball macht mir Spaß. Dazu wollte ich wieder zurück nach Düsseldorf, ich kann von dort aus nach Venlo pendeln. Dazu habe ich mit meinem Kumpel Lars Unnerstall gesprochen, der nur geschwärmt hat, wie überragend es bei VVV ist. Das ist ein sehr familiärer, aber professioneller Klub.

Und Ihre Familie freut sich über die Rückkehr nach Düsseldorf?

Schmitz Ja, auf jeden Fall. Meine Frau ist schon dort und regelt den Umzug. Wir ziehen mit unseren beiden Kindern, von denen eins bald in den Kindergarten kommt, nach Ratingen. Es passt alles einfach perfekt für uns.

Wie lange sind Sie noch in Österreich?

Schmitz Noch genau vier Wochen, in denen wir acht Spiele haben.

Sie sind mit dem Wolfsberger AC Zweiter, könnten sich, wenn Sie den Platz halten, für die Champions-League-Quali qualifizieren.

Schmitz Das wäre zum Abschied natürlich cool. Einige Spieler machen auch schon Späße, dass ich von der Champions League in den Abstiegskampf wechseln würde. Aber meine Entscheidung fiel unabhängig davon. Platz zwei wäre einfach ein wunderschöner Abschied und die Krönung von zwei tollen Jahren.

Das bisherige Highlight dürfte die Teilnahme an der Europa League in dieser Saison gewesen sein.

Schmitz Das stimmt. Wir haben auf der großen Fußballbühne gespielt und gerade das 4:0 im Borussia-Park gegen Gladbach wird in Erinnerung bleiben.

Venlo wurde in der wegen der Corona-Pandemie vorzeitig abgebrochenen Saison 13., was sind Ihre Ziele mit VVV?

Schmitz In erster Linie geht es natürlich darum, nicht abzusteigen. Aber ich denke, der Manager Stan Valckx hat einen richtig guten Plan und wird ein gutes Team zusammenstellen. Es gilt dann zwar demütig zu sein, aber wir müssen unser Licht nicht unter den Scheffel stellen und nur über den Klassenerhalt sprechen. Ein einstelliger Tabellenplatz könnte durchaus ein Ziel sein.

In Wolfsberg hieß es auch von den Verantwortlichen, dass es um den Klassenerhalt gehen würde.

Schmitz Das stimmt, aber es wird nicht so sein, dass wir in Venlo die Großen angreifen können wie es in Wolfsberg war, so vermessen bin ich nicht. Da sind die Unterschiede zwischen den beiden Ligen schon zu groß. Aber wir können selbstbewusst sein. VVV hat sich in der Ehrendivision etabliert, da ist viel möglich, wenn man hart dafür arbeitet.

Ihr Weg von Schalke über Bremen und Düsseldorf nach Wolfsberg und nun nach Venlo klingt, als würden Sie Ihre Karriere ausklingen lassen.

Schmitz Nein, ganz sicher nicht. Fortuna war ein großer Verein, mit dem ich in der zweiten Liga gespielt habe, aber wo die Erwartungen größer waren als das, was wir auf den Platz bringen konnten. In Wolfsberg war das andersrum, man hatte keine Erwartungen und wir konnten wir positiv überraschen. Wenn man sich voll und ganz auf seine Leistungen konzentrieren kann, ist das ein großer Vorteil. Ich bin nach wie vor sehr ambitioniert und habe Lust auf eine neue Liga. Venlo passt ideal zu mir, ich habe da ein sehr gutes Gefühl.

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