Interview mit Nils Röseler VVV kann sich Matchball für den Aufstieg erspielen

Venlo · Trotz zweier deutlicher Niederlagen in Folge kann sich VVV-Venlo am Freitagabend (20 Uhr) im Heimspiel gegen Almere City einen Matchball im Aufstiegskampf erspielen.

Sechs Spieltage vor Saisonende beträgt der Vorsprung der Grenzstädter auf den ersten Verfolger FC Volendam zwölf Punkte, sowie 17 Tore. Bei einem eigenen Sieg und günstigen Ergebnissen auf den anderen Plätzen, kann Venlo somit seinen Vorsprung auf bis zu 15 Punkte bei dann noch fünf ausstehenden Spielen ausbauen und somit für eine theoretische Vorentscheidung um den Aufstieg sorgen.

Doch davon will Venlos Trainer Maurice Steijn aktuell noch nichts wissen: "Wir haben in den beiden letzten Spielen gesehen, wie schnell es gehen kann und wollen uns mit aller Macht am Freitag rehabilitieren und wieder zurück in die Erfolgsspur finden. Alles weitere kommt dann von selbst."

Venlos Gegner befindet sich aktuell in starker Form und verlor keines seiner letzten sechs Duelle. Unsicher ist das Mitwirken von Topscorer Johnatan Opoku, der den Grenzstädtern bereits seit sechs Spielrunden verletzungsbedingt fehlt, sowie das Mitspielen der beiden Außenverteidiger Roel Janssen und Tristan Dekker, die ebenfalls mit kleineren Blessuren zu kämpfen haben.

Wichtige Fragen zum Saisonendspurt beantwortet Nils Röseler:

Herr Röseler, wie kam es überhaupt dazu, dass Sie sich entschieden haben zum VVV Venlo zu wechseln?

Nils Röseler: Ich war schon vor vier Jahren für ein Jahr an Venlo ausgeliehen und konnte in diesem Jahr viele positive Erfahrungen sammeln, aber Twente Enschede wollte mich zurück. Später wechselte ich zum Chemnitzer FC, als jedoch dort mein Vertrag auslief, meldete sich Venlo wieder bei mir und es war eine gute Möglichkeit für mich, auch in Hinblick auf meine Zukunft und Entwicklung.

Welcher Punkt, denken Sie, gab den entscheidenden Ausschlag dafür, dass Venlo derzeit so erfolgreich ist?

Röseler: Ein wichtiger Punkt ist für mich die Stabilität der Mannschaft, auch im Bereich von Verletzungen und Ausfällen. Außerdem spielt die Mannschaft in dieser Konstellation schon länger in ähnlicher Form zusammen und ist dementsprechend gut eingespielt. Für mich steht vor allem das funktionierende Team und nicht die Abhängigkeit von herausragenden Einzelspielern im Vordergrund.

Wie groß ist der Einfluss des Trainers in Bezug auf den wahrscheinlich kommenden Aufstieg?

Röseler: Auf jeden Fall groß! Gerade durch die gute Arbeit, zusammen mit dem Vorstand, hat der Trainer mit geringen finanziellen Mitteln ein gutes Team zusammengestellt und auch aufgebaut.

War Fußballprofi schon immer Ihr persönlicher Berufswunsch, oder gab es mal ein anderes Ziel in Ihrem Leben?

Röseler: Mit jungen Jahren hatte ich auch diese Standard Berufswünsche wie Feuerwehrmann und Co, aber dann so mit sechzehn Jahren hat man diesen Berufswunsch schon klar im Visier und hofft natürlich, dass es einem auch so gelingt, wie man es sich auch erhofft.

Denken Sie, dass es einen großen Unterschied in der Jugendausbildung in den Niederlanden gegenüber Deutschland gibt?

Röseler: Damals zu meiner Jugendzeit gab es schon Unterschiede, aber gerade in den letzten Jahren hat Deutschland sich nicht nur Sachen aus den Niederlanden abgekupfert, sondern auch überholt.

Welche Erfahrung war es für Sie in der deutschen U18-Auswahl zu spielen?

Röseler: Es kam eigentlich alles ziemlich schnell und plötzlich und es war eine sehr gute Erfahrung für mich, gerade mit späteren Berühmtheiten auch zusammen und gegeneinander zu spielen.

Gegen oder mit welchem Spieler war es bisher für Sie bisher am interessantesten zu spielen?

Röseler: Es ist grundlegend schwer zu sagen, doch im Nachhinein würde ich sagen, dass es sehr schön war mit Mario Götze, einem späteren Nationalspieler zusammen zu spielen.

Welches Spiel, das Sie bestritten haben, hat Sie am meisten geprägt?

Röseler: Für mich war mein Debüt in der Europa-League, gegen Wisła Krakau, definitiv das beste Spiel, denn es war einfach ein atemberaubendes Erlebnis, vor so einer großen Kulisse zu spielen und auf internationaler Ebene zu agieren.

Was denken Sie ist Ihre persönliche Problemzone, also welche Fehler im Spiel wollen Sie vermeiden?

Röseler: Generell gilt es, gerade auch nach dem anscheinenden Aufstieg, die Fehler zu minimieren, also möglichst fehlerfrei zu Spielen. Jedoch fällt es mir persönlich am schwersten bei Flanken von außen, sowohl den Ball, als auch den Gegenspieler im Blick zu haben. Ich versuche bei solchen Situationen immer den Körperkontakt zum Gegenspieler zu halten um mich daran zu orientieren.

Wie sehen ihre persönlichen Ziele für die Zukunft, auch im Hinblick auf die nächste Saison in der Eredivisie mit VVV Venlo, aus?

Röseler: Generell sollten wir erst einmal den Aufstieg weiterhin fokussieren, bis es auch endgültig feststeht. Dann jedoch bleibt mein Ziel hier in Venlo, so viel Spielpraxis zu sammeln wie möglich und für den Rest bleibe ich einfach offen und richte mich nach dem, was weiterhin passiert.

(chk)
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