0:1 gegen Ajax Amsterdam Venlo wird für gute Leistung nicht belohnt

Venlo · Der VVV Venlo schnupperte an der Sensation. Im ersten Heimspiel der Saison verlor das Team von Trainer Maurice Steijn unglücklich gegen Ajax Amsterdam mit 0:1. Ein Elfmeter kurz vor Schluss rettete den Titelanwärter.

 Amsterdams Dusan Tadic, hier im Spiel gegen den FC Emmen, erzielte den 1:0-Siegtreffer beim VVV Venlo.

Amsterdams Dusan Tadic, hier im Spiel gegen den FC Emmen, erzielte den 1:0-Siegtreffer beim VVV Venlo.

Foto: AFP/OLAF KRAAK

David gegen Goliath – oder auch VVV-Venlo gegen Ajax Amsterdam. Ein Etat von über 90 Millionen gegenüber einem Saisonbudget von etwa sieben Millionen. Das ungleiche Duell fand am zweiten Spieltag im restlos ausverkauften Seacon Stadion – de Koel des VVV-Venlo statt und wäre um ein Haar in einer Sensation geendet.

Ajax Amsterdam verbuchte wie zu erwarten das optische Spielübergewicht und verbuchte 73 Prozent Ballbesitz und auch die Toraschlussstatistik sprach mit acht zu 18 eine deutliche Sprache zu Gunsten des niederländischen Rekordmeisters, der allerdings gleich zwei Mal nur mit Hilfe des neu eingeführten Video-Schiedsrichters den Platz als Sieger verlassen konnte. VVV-Trainer Maurice Steijn war nach Spielende daher auch sichtlich enttäuscht: „Wir haben defensiv eine super Leistung gegen das beste Team des Landes gezeigt. Den Elfmeter kurz vor Schluss kann man geben, allerdings darf der Videoschiedsrichter bei unserem Führungstreffer niemals eingreifen. Es war ein absolut regelkonformer Treffer.“ Auch sein Trainerkollege Erik Ten Hag schloss sich diesen Worten an: „Wir haben extrem viel Glück gehabt.“

Venlo begann mit dem wieder genesenen Jay-Roy Grot für Tino Susic in der Startelf, lediglich Peniel Mlapa fehlte noch verletzungsbedingt. Die Gäste aus Amsterdam bestimmten die Partie und Neres, Huntelaar, Mazraoui, Labyad und Zyiech scheiterten allesamt am überragenden Lars Unnerstall im Tor des VVV-Venlo. Bei einem der wenigen Vorstöße des VVV-Venlo explodierte die Stimmung im Stadion des VVV, denn Neuzugang Martin Samuelsen fackelte im Strafraum nicht lange und drosch den Ball aus gut 15 Metern unhaltbar ins Tor, die 1:0 Führung für Venlo. Dachten zumindest alle Beteiligten, doch dann entschied Schiedsrichter Blom nach Begutachtung der Videobilder, dass Venlos Norweger beim Abschluss seinen Gegenspieler, den argentinischen WM-Verteidiger Tagliafico regelwidrig zu Seite gedrängt haben sollte – eine zumindest höchst diskutable Entscheidung.

Es blieb also beim 0:0. Auch nach dem Seitenwechsel veränderte sich das Spielbild nicht. Unnerstall und die Verteidigung des VVV-Venlo, die zeitweise aus zehn Spielern bestand, wehrten sich nach Kräften gegen zunehmend einfallslosere Gäste. Zwei Minuten vor dem Ende, die Sensation war schon zum greifen nahe, kam erneut der Videoschiedsrichter ins Spiel. Roel Janssen verteidigte ungeschickt gegen den ehemaligen Schalke Klaas-Jan Huntelaar und Schiedsrichter Blom entschied nach Beurteilung der Videobilder auf Elfmeter für Ajax. Eine vertretbare Entscheidung, die 17-Millionen Neuzugang Dusan Tadic zum 0:1 (88.) nutzte. In der Schlussphase warf Venlo nochmals alles nach vorne und fast wäre Johnatan Opoku in der Nachspielzeit sogar noch der Ausgleich gelungen, doch sein Schuss verpasste sein Ziel nur um Zentimeter. So stand am Ende nach tollem Kampf eine bittere 0:1 Niederlage gegen Ajax Amsterdam.

(OHO)
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