VVV "Das mentale Umschalten ist uns nicht gelungen"

Venlo · VVV Venlo hat das große Ziel verpasst. Nach den beiden Niederlagen im Play-off-Halbfinale gegen den FC Dordrecht platzte die Hoffnung auf die sofortige Rückkehr in die Ehrendivision. Nachdem das Stadionprojekt auf Eis gelegt werden musste, ist das Scheitern für Marco Bogers, den VVV-Geschäftsführer, der zweite Rückschlag in dieser Saison. Andre Piel sprach mit ihm.

Wie tief ist die Enttäuschung über das Scheitern gegen in der Aufstiegsrelegation gegen Dordrecht?

Bogers Sehr tief. Wir hatten zwei Möglichkeiten aufzusteigen. Als Tabellenerster ist uns dies nicht geglückt, das wussten wir bereits im Februar. Über die Play-offs besaßen wir eine zweite Chance. Doch bevor die Play-offs richtig begonnen hatten, waren diese schon wieder vorbei. Nach dem 1:3 im Hinspiel war das Halbfinale für uns schon so gut wie verloren.

Was waren die Gründe für den verpassten Aufstieg?

Bogers In der Zweiten Liga ist ein total anderer Fußball gefragt als in der Ehrendivision. Vier Jahre lang kämpften wir dort gegen den Abstieg, nun waren wir plötzlich Anwärter auf die obersten Plätze. Dieses mentale Umschalten gelang dem gesamten Verein weder auf dem Platz noch im Umfeld. Die Erwartungshaltung war, dass wir direkt Meister werden und damit kamen viele Leute nicht zurecht.

War der Kader gut genug, um den Aufstieg zu schaffen?

Bogers Nein, sonst wäre es am Ende besser gelaufen. Natürlich hatten wir mit enormem Verletzungspech zu kämpfen, aber auch vor dieser Phase hat das Team nicht um den ersten Platz mitgespielt.

Der Vertrag mit Trainer Rene Trost wurde nicht verlängert. Warum hat sich VVV so entschieden?

Bogers Wir hatten zu Saisonbeginn abgesprochen, dass sich der Vertrag automatisch verlängert, wenn wir aufsteigen. Das Ziel haben wir bekanntlich verpasst. Nach intensiven Gesprächen mit dem Trainer sind wir zum Schluss gekommen, dass wir uns auf dieser Position neu orientieren möchten.

Wie sehen die weiteren Personal-Planungen aus?

Bogers Ozan Türk und Leon De Kogel, die zum Stammpersonal gehörten, verlassen uns. Prince Rajcomar, Aaron Gielen und Roy Heesen ebenfalls. Bei allen fünf lief der Vertrag aus. Wir müssen sehen, wie sich im Sommer der Markt für Niki Mäenpää, Yuki Otsu und Uche Nwofor, dessen Leihe nach Heerenveen abläuft, entwickelt. Hier sprechen wir immerhin über drei Nationalspieler ihrer jeweiligen Länder. Anhand dieser Faktoren und unter Einbeziehung der neuen sportlichen Leitung werden wir den neuen Kader zusammenstellen. Aziz Khalouta, der aus Sittard zurückkommt, ist der erste Baustein.

VVV Venlo wird auch weiterhin auf den vereinseigenen Nachwuchs setzen?

Bogers Der Kader der aktuellen Saison bestand bereits knapp zur Hälfte aus eigenen Nachwuchskräften. Mit Sevinc, Gijzen, Kruijsen und Fleuren haben wir zudem vier Stammspieler, die ebenfalls aus unserer Nachwuchsakademie stammen.

(chk)
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