Im feinen Anzug Arjen Robben sagt endgültig Servus – Verabschiedung in Groningen

Groningen · Arjen Robben, Bayerns "Mr. Wembley", hat sich endgültig verabschiedet – anders als erhofft. Am Sonntag wurde er bei seinem Heimatklub in Fußball-Rente geschickt.

 Verabschiedet sich von der Fußball-Bühne: Arjen Robben.

Verabschiedet sich von der Fußball-Bühne: Arjen Robben.

Foto: AFP/COR LASKER

Arjen Robben kämpfte mit den Tränen. Der endgültige Abschied von der Fußball-Bühne fiel dem "Mr. Wembley" des FC Bayern sichtlich schwer. "Ich wollte in Fußballschuhen abtreten", sagte der 37-Jährige betrübt im fast voll besetzten Stadion seines Heimatklubs FC Groningen, "nicht mit einer Krawatte um den Hals".

Liebend gerne, rief Robben den 20.313 Fans in der Euroborg zu, "hätte ich den Ball nochmal in die Maschen geknallt". Doch das war dem Spieler mit den "wassen benen" (Wachsbeinen) nicht mehr vergönnt. Coach Danny Buijs bot der "Clubicoon" gegen Waalwijk (1:1), wo Robben mit 16 Jahren im Dezember 2000 seine ruhmreiche Karriere begonnen hatte, vergeblich eine Einwechslung an.

Schon 2019 hatte Robben seine Fußballschuhe an den Nagel gehängt. Damals machte er nach 309 Spielen mit 144 Toren und 101 Vorlagen bei den Bayern Schluss, wo sein Name für immer mit dem Siegtor im Champions-League-Finale 2013 gegen Dortmund verbunden sein wird. Im Sommer 2020 kehrte er zurück, um seinem Jugendklub in der schweren Corona-Zeit zu helfen. Doch sein Körper gab nur noch sieben Pflichtspiele her - zu sehen in der ESPN-Doku "De route van Robben".

Karriereende von Arjen Robben: Rückblick seine Zeit bei Bayern München, Chelsea, Real & Co.
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Foto: AP/Matt Dunham

Im vergangenen Sommer war endgültig Schluss, der Abschied erfolgte pandemiebedingt mit etwas Verzögerung. Er sei trotz allem "froh, dass ich dieses Abenteuer gewagt habe", sagte Robben über seine Rückkehr, "aber das war es". Die Fans ehrten ihn mit Plakaten ("Arjen bedankt!") und Standing Ovations, seine Familie klatschte gerührt Applaus.

"Servus, Arjen", schrieb sein langjähriger Teamkollege Thomas Müller unter Robbens Abschieds-Tweet, Manuel Neuer wünschte bei Instagram "all the best". Die Bayern stellten noch einmal die Szene von Robbens Siegtreffer in London ins Netz und dankten ihrer "Legende".

Und jetzt? Er bleibe "für immer Groninger", sagte Robben, der Klub will ihn in anderer Funktion einbinden. "Konkrete Ambitionen", eine zweite Karriere als Trainer oder Sportdirektor einzuschlagen, habe er aktuell aber nicht, sagte Robben, auch ein TV-Job reize ihn wenig.

Stattdessen will er mit Ehefrau Bernadien ein Zentrum für Padel-Tennis eröffnen. Samstags aber, betonte er, stehe er bei seinen Kindern Lynn, Luka und Kai "treu am Hockey- und Fußballplatz. Das sind Momente, die ich jetzt besonders genieße".

(dör/SID)
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