Boykottaufruf ManU kommt nicht zur Ruhe

Manchester (rpo). Obwohl die Qualifikation für die Champions League nur noch Formsache ist, kommt Manchester United wegen der "feindlichen" Übernahme des Vereins durch US-Milliardär Malcolm Glazer nicht zur Ruhe.

Beim souveränen 3:0-Erfolg des englischen Fußball-Traditionsklubs in der dritten Qualifikationsrunde zur "Königsklasse" gegen VSC Debrecen folgten rund 16.000 Fans einem Boykottaufruf einer "Anti-Glazer-Gruppe". Die Partie in "Old Trafford" verfolgten deshalb "nur" 51.701 Zuschauer.

Darunter befanden sich auch die drei Glazer-Söhne Joel, Avi und Bryan, die im Vorstand für das Tagesgeschäft verantwortlich sind. Sie gratulierten nach dem Spiel den "ManU"-Stars persönlich in der Kabine. Vor dem Stadion hatte es dagegen Proteste von etwa 700 Fans gegeben, die erneut mit Sprechchören ("Hoffentlich stirbt Glazer") ihrem Unmut Luft machten.

"Es gibt einige Meinungsverschiedenheiten, wir verstehen auch die Gefühle der Fans. Aber das ist nur eine Minderheit", sagte Vorstand David Gill. "ManU"-Teamchef Sir Alex Ferguson räumte nach der Begegnung am Dienstagabend gegen die Ungarn jedoch ein, "dass es innerhalb des Klubs schon Befürchtungen gab, auch bei mir, dass diese Proteste negative Auswirkungen haben könnten". Hatten sie nicht. Wayne Rooney, Ruud van Nistelrooy und Cristiano Ronaldo schossen für das Rückspiel am 24. August einen beruhigenden Vorsprung heraus.

US-Tycoon Glazer hat für umgerechnet rund 1,2 Milliarden Euro inzwischen 98 Prozent der Anteile am Champions-League-Sieger von 1999 übernommen. Dies führt seit Monaten bei den Anhängern des Klubs zu heftigen Protesten. Vor etwa sechs Wochen hatte nur das beherzte Einschreiten der Polizei Übergriffe der Fans auf die Glazer-Söhne verhindern können, die das Stadion "Old Trafford" besuchen wollten.

(sid)
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