Ecuadorianische Liga soll in Spanien spielen Jetzt drehen sie völlig durch

Düsseldorf · Das Champions-League-Finale könnte bald in New York stattfinden, die Primera Division will in die USA ziehen, und nun will Spaniens Ligachef auch noch ein Spiel der ecuadorianischen Liga in sein Land holen. Der Fußball entfremdet sich mit solchen Visionen noch weiter von seinen Fans. Ein Kommentar.

Der moderne Fußball ist der Lebenswelt seiner Fans schon eine Weile entrückt. Das hat mit den astronomischen Summen zu tun, die in dem Geschäft bewegt werden. Aber auch damit, dass sich Vereine und Verbände immer weiter von der Basis abschotten. Auch im wörtlichen Sinne rückt der Fußball von seinen Fans ab. Trainingslager ohne Fans gibt es schon. Vorbereitungsspiele am anderen Ende der Welt auch. Am Ende geht es dabei ums Geld.

Ein neuer Vorschlag des spanischen Ligachefs setzt dem Vermarktungs-Irrsinn nun die Krone auf: Die ecuadorianische Liga soll nach Spanien kommen. Der Vorschlag wirkt wie ein Witz. Es ist die dritte Nachricht dieser Art binnen weniger Tage. Die spanische Liga will auch Spiele in den USA austragen - im Bestreben, den finanzkräftigen Markt zu erobern. Die Nachricht macht die Runde, ein Champions-League-Finale könne bald in New York ausgespielt werden. Für den Fan ein Horror-Szenario.

Der Sport rückt im Wettlauf um immer neue Gelder gefühlt immer weiter von der Gefolgschaft ab. Das ist brandgefährlich. Der Fußball ist für Sponsoren so attraktiv, weil die Massen den Sport vergöttern. Nimmt man den Fans den Sport weg, schadet das der Bindung - und damit auch dem Produkt. Der Fußball sollte sich gut überlegen, ob er seine Basis noch mehr verärgern will.

(sef)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort